Unter dem Motto „Von kleinsten Anfängen zum größten Arbeitgeber Dornstettens“ hatte die Schwarzwaldwerkstatt Dornstetten zu ihrem 50-jährigen Bestehen zum Tag der offenen Tür eingeladen. Hunderte von Besuchern nahmen das Angebot gerne an.
Bei bestem Spätsommerwetter wurde den Besuchern ein attraktives Programm geboten. Schon zum Frühschoppen sorgten in der Haupt-Werkstatt in der Siemensstraße die „Murgtalmusikanten“ für Schwung. Auch das Kinderschminken und das Prägen von Buttons kamen gut an. Der Zirkus Liberta – als kleinster Zirkus der Welt im Guinness-Buch der Rekorde vertreten – erfreute nicht nur Kinderherzen.
Zwischen den einzelnen Standorten der Schwarzwaldwerkstatt war ein Shuttle-Service eingerichtet. Mehrfach wurden bei Betriebsführungen jeweils die Arbeitsleistungen der Einrichtung vorgestellt.
Im „Cafesito“ herrschte schon zu Beginn reger Andrang. Das Integrationscafé bietet Menschen mit geistigen und körperlichen Handicaps eine interessante Beschäftigung. Sie arbeiten dort mit Menschen ohne Behinderung harmonisch im Team. Die 115 Sitzplätze im Innen- und weitere 60 im Außenbereich waren am Sonntag schnell belegt.
Bis zu 650 Essen am Tag
Im unter der Café-Bar gelegenen Fahrradladen Rad & Tat erläuterten Abteilungsleiter Jörg Riethmüller und Werkstattleiter Kilian Grüter die neuesten technischen Errungenschaften rund ums Rad.
Ein Anziehungspunkt war die Haupt-Werkstatt in der Siemensstraße. Im sonnigen Außenbereich konnten sich die Gäste in gemütlicher Runde austauschen. In der dortigen Großküche sind zehn Angestellte und neun Klienten tätig, informierte Küchenleiter Marcel Küßig, der mit seinem Team an diesem Tag unter anderem Maultaschen anbot. Bis zu 650 Essen werden täglich zubereitet. Bezieher sind unter anderem auch Schulen und Kindergärten.
Insgesamt 14 Gebäude
Auch der Technische Leiter Friedhelm Maier hatte beeindruckende Zahlen parat. So zählt die Schwarzwaldwerkstatt in allen Bereichen rund 600 Beschäftigte und Angestellte. Sie verfügt über 14 Gebäude, davon vier Werkstätten – drei in Dornstetten, eine in Freudenstadt. Von den zehn Wohngebäuden befinden sich acht in Dornstetten, je eines in Freudenstadt und Horb.
Die Tochterfirma Intra Mechanik hat 76 Angestellte, davon 47 geförderte Schwerbehinderte, die sozial versichert sind. Ziel ist es, die Menschen so zu fördern, dass sie wieder dem ersten Arbeitsmarkt zugeführt werden können. Dazu gibt es 14 Außenarbeitsplätze bei Firmen im Landkreis, im Landratsamt und im Krankenhaus.
Im „Cafesito“ stellten sich am Sonntag zudem die drei Außenwohngruppen vor. Sie präsentierten und verkauften selbst gemalte Bilder von Alex Gartung, selbst gefertigte Taschen mit originellen Botschaften und mehr. Ein weiterer Blickfang war die Zweig-Werkstatt Riedsteige. Insgesamt stellt die Schwarzwaldwerkstatt zahlreiche Artikel und Werkstücke vielfältiger Art, auch für die heimischen Betriebe, her.
Hoffen auf Konjunktur-Erholung
Auch sie bekommt die nachlassende Konjunktur durch Auftragsrückgänge in vielen Dienstleistungsbereichen zu spüren, berichtete Friedhelm Maier. Er und Geschäftsführer Ralph Uth hoffen, dass sich die Konjunktur bald wieder erholt und die Kunden auch in Zukunft der Schwarzwaldwerkstatt Dornstetten ihr Vertrauen schenken.
Wie wichtig die Einrichtung für die dort arbeitenden und wohnenden Menschen, aber auch für die Stadt und die Allgemeinheit ist, wurde beim Tag der offenen Tür eindrucksvoll vor Augen geführt.