Gärtnermeisterin Karin Bühler im Sammlungsgewächshaus der Uni Hohenheim Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Am Tag der Artenvielfalt haben die Universität Hohenheim und die VHS Ökostation Wartberg mit anderen viele Aktionen veranstaltet. Dies hat manchem Besucher ungewohnte Einblicke beschert.

Stuttgart - Sie ist nicht öffentlich. Zum Tag der Artenvielfalt aber, den die Universität Hohenheim am Wochenende mit der Stadt Stuttgart und Naturschutzverbänden beging, ließ Karin Bühler die mehr 20 Besucher in ihre Kinderstube. „Hier werden Pflanzen vermehrt“, sagte die Gärtnermeisterin und verwies auf die vielen Töpfchen im Sammlungsgewächshaus der Hohenheimer Gärten.

Eine Stunde hatte Bühler zuvor durch dieses geführt, Einblicke in ihre Arbeit gegeben – und in das Leben subtropischer und tropischer Pflanzen verschiedener Kontinente. Das beginnt mit dem Samen: Der von Begonien, mehr als 180 Arten hat die Hohenheimer Lebendsammlung. „Ein Gramm beinhaltet 60 000 Samen“, so Bühler in der Geburtsstation verschiedener Spezies. Die Großen bevölkern die anderen Kabinen: fleischfressende Pflanzen, Sukkulenten und Kakteen, Wasserpflanzen oder Zier- und Nutzgewächse der Tropen, etwa Kokosnuss, Kakao, Kaffee oder Bananen. Mehr als 1000 Pflanzenarten für Forschung und Lehre sowie sonntägliche Besucher besitzt das Sammlungsgewächshaus. „Wir sind eine Art Arche Noah“, so Bühler. „Durch die Abholzung der Regenwälder verschwinden täglich Arten, wir versuchen sie zu erhalten, arbeiten ökologisch, haben eine eigene 65 000 Liter Regenwasserzisterne.“

Wildkräuerführung und Naturwerkstatt

Den Auftakt des zweitägigen Artenvielfalt-Programms, das die „Woche der botanischen Gärten“ abschloss, machte eine Fledermausführung sowie ein Besuch nachtblühender Pflanzen. Am Morgen danach ging es hinaus in die Vogelwelt, nachmittags konnte man die Tier- und Pflanzenwelt an Tümpel, Teich und Wiese entdecken. Parallel dazu veranstaltete die Ökostation Wartberg der VHS Stuttgart einen Tag der offenen Tür, bei dem etwa Experimente mit Moos, der Mitmachgarten, eine Wildkräuterführung oder eine Naturwerkstatt geboten wurden. „Es geht darum, ein Bewusstsein für Arten zu schaffen und wie bedroht diese sind“, betonte Helmut Dalitz, wissenschaftlicher Leiter der Hohenheimer Gärten.