Praktisch: Die Tische haben ein extra Fach für Besteck, Servietten und Speisekarte. Foto: Peter Petsch

Nun gibt es in Stuttgart mit dem Coa im Bülow-Bau in der Lautenschlagerstraße auch eine asiatische Variante der urbanen Fast-Food-Tempel, die so tun, als bekomme man hier authentische Slow-Food-Küche serviert.

Stuttgart - Chic, aber preiswert essen gehen in einem originellen Restaurant? Das war gestern. Heute werden junge Städter mit Systemgastronomie geködert. Was das ist? Das Vapiano mit seiner leichten, schnellen Pastaküche hat es vorgemacht: konfektionierte Speisen in konfektioniertem Ambiente. Nun gibt es in Stuttgart mit dem Coa im Bülow-Bau in der Lautenschlagerstraße auch eine asiatische Variante der urbanen Fast-Food-Tempel, die so tun, als bekomme man hier authentische Slow-Food-Küche serviert.

Keine Frage, die Aufmachung ist attraktiv: Das loftartige, großzügig gestaltete Lokal mit schönen Holzmöbeln und asiatischen Details, Ende August eröffnet, blendet mit Design und den üblichen Verdächtigen: Loungeecke, klassischem Restaurantbereich und, nennen wir’s mal offener Kommunikationsbereich, mit schmalen langen (Steh-)Tischen und hochbeinigen Barstühlen. Eine offene Schauküche. Freundliches, junges Personal, das auf Zack ist. Im Coa wird man, anders als in den Vapiano-Läden, bedient.

Das geht fix: Supernett ist das Personal, die Speisekarte ist ebenso rasch gebracht, wie die Getränkewünsche notiert sind. Man arbeitet hier „zielgruppenorientiert“ , stellt „keinen hohen Anspruch an das Küchenpersonal“ und achtet auf „effizienten Wareneinsatz“ (das können potenzielle Lizenzpartner der Coa-Website entnehmen).

Nun ja, so schmeckt das schnell servierte Essen denn auch: Die Crunchy Tempura Gang (5,50 Euro), in Tempurateig gebackene Garnelen mit Wasabi-Dip, sind knusprig und munden, die Coconut Clash Garnelen, eine leicht scharfe Suppe mit Kokosmilch, Frühlingszwiebeln, Champignons und Garnelen (5,50 Euro) ist dagegen lauwarm und aromenmäßig flach. Letzteres gilt auch für das Hauptgericht, Honey Sesam Duck Tale, Udon-Nudeln mit gebratener Honig-Sesam-Entenbrust, frischem Gemüse, grünen Bohnen, Pak Choi und Kirschtomaten-Ingwer-Sauce (12,90 Euro). Das hört sich zwar lecker an – allerdings sind die Nudeln verkocht und in der sehr süßlichen Sauce regelrecht ertränkt. Das Entenfleisch ist von merkwürdiger Konsistenz. Das Japans Chicken Teriyaki (10,90 Euro), Hähnchenbrust mit Pak Choi, Champignons, Shiitake-Pilzen, Sojasprossen, Gemüse, Teriyakisauce, Sesam und Duftreis, ist okay, aber nicht spektakulär – generell könnten die Portionen etwas größer sein, mehr frische Kräuter würden nicht schaden. Erfrischend die Getränkeauswahl, etwa Maracuja-Schorle oder Melonen- und Ingwer-Eistee.

So ist das eben in der Systemgastronomie. Fazit: Wenn’ s schnell gehen muss, is(s)t man hier richtig. Aber sonst?

Infos und Adresse

Küche: Asiatischer Speisen-Mix, geschmacklich "geglättet"

Atmosphäre: Hipper Mix aus modernem Loft und Asia-Lounge

Service: Junges, freundliches und fixes Personal

Preis-Leistungs-Verhältnis: Günstige Preise für mittelgroße Portionen

Adresse: Coa, Cuisine of Asia, Lautenschlagerstraße 23, Telefon 07 11 / 2 1 84 25 66, www.coa.as. Weitere Filialen in Berlin, Frankfurt, Mannheim, Sulzbach und Prag.

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag, 11 bis 23 Uhr, Sonntag 12 bis 23 Uhr.

Extras: Verschiedene Sitzbereiche, offene Schauküche, alle Gerichte auch zum Mitnehmen, 370 Quadratmeter Fläche, 130 Innen- und 50 Außenplätze. Barrierefrei.

Anfahrt: Zentral in der Innenstadt, in den umliegenden Straßen wenige Parkmöglichkeiten, aber diverse Parkhäuser; von den Haltestellen Schlossplatz, Hauptbahnhof oder Friedrichsbau zu Fuß gut zu erreichen.