Dieser Schwan am Tälesee steckt in Schwierigkeiten. Er hat sich in einer Angelschnur verfangen. Foto: Jürgen Baiker

Naturschützer Hartmut Polet versucht, einem Schwan am Tälesee in Empfingen zu helfen. Dieser hat sich wohl in einer Angelschnur verfangen und kann deshalb ein Bein nicht mehr nutzen. Doch die Rettungsversuche scheiterten bisher.

Der Blick auf den Tälesee ist für viele Menschen ein wunderschönes Naturerlebnis. Noch schöner ist es für viele derzeit, weil ein Schwanen-Pärchen seine Runden im Tälesee zieht.

Doch einer der beiden Schwäne ist in Not. Ein Fuß ragt aus dem Wasser. Immer wieder versucht der Schwan, ihn mit dem Schnabel zu erreichen. Laufen kann er mit dem Fuß nicht mehr.

Hartmut Polet aus Sulz-Mühlheim hat genau hingesehen und das Problem erkannt. Der Naturschützer gehört der Nabu-Ortsgruppe Oberndorf an. Bekannt ist er in der Region auch als Storchenberater.

Hartmut Polet entdeckte, dass der Schwan angeschlagen ist

Polet schaut regelmäßig beim Tälesee vorbei, ob Nester von brütenden Schwänen sicher sind, etwa vor Mardern. So konnte er auch sehen, dass der Schwan in Schwierigkeiten steckt, im wahrsten Sinne des Wortes. Eine Angelschnur habe sich im Gefieder verfangen.

Ein Netz steht für den Einfangversuch parat. Doch bisher hat es nicht geklappt. Foto: Jürgen Baiker

Dem Vogel-Freund ließ das Problem keine Ruhe. Deshalb organisierte er bereits am Mittwoch einen Rettungsversuch mit der Gemeinde Empfingen sowie der Empfinger Feuerwehr. Die Wehr versuchte, den Schwan mit dem Schlauchboot einzufangen. Doch das angeschlagene Tier spielt da nicht mit – am Ende fliegt es davon.

Naturschützer lockt mit der Lieblingsspeise der Schwäne

Doch Polet gibt nicht auf. Auch am Donnerstag versuchen er und andere Einsatzkräfte, den Schwan zu retten. Polet lockte mit Kartoffeln, einer Lieblingsspeise der Schwäne.

Das Anlocken mit der Lieblingsspeise klappt eigentlich. Foto: Jürgen Baiker

Der Bauhof mit dem Schlauchboot der Feuerwehr war auch zur Stelle. Meinte man, die Schwäne würden sich an einer Stelle am Rand des Tälesees mehrere Minuten aufhalten, was das Einfangen erleichtern könnte, schwammen die Schwäne doch wieder weiter. Zudem zeigte sich der Regen auch von seiner unwirtlichen Seite.

Die Veterinärin schlägt neue Vorgehensweise vor

Vom Veterinäramt des Landratsamtes Freudenstadt war Monika Fuchs anwesend, vom Landkreis Rottweil Naturschutzwart Ludwig Schrägle. Beim Schwimmen der Schwäne sah man, dass der verletzte Schwan langsamer voran kam, erklärte Hartmut Polet.

Nach vielen Minuten des Wartens auf den richtigen Augenblick wurde die Aktion abgesagt. Fuchs sprach sich für eine Betäubung des verletzten Schwanes aus. Dies sei die schonendste Maßnahme. Doch das ging auf die Schnelle am Donnerstag nicht. Deshalb will man das in den nächsten Tagen vornehmen. Wichtige Erkenntnis: Je weniger Schaulustige dabei sind, desto einfacher könnte es werden.

Denn die Schwäne bekommen die erhöhte Aufmerksamkeit mit. Deshalb wolle man einen Zeitpunkt wählen, an dem am Tälesee noch nicht so viel los sein wird .