Papierkram war gestern. Inzwischen geht es digital, und der Burladinger Gemeinderat hat für seine Sitzungsvorlagen längst schon Tablets. Jetzt kommen bald die neuen Geräte und mit ihnen wieder höhere Sicherheit. Foto: Rapthel-Kieser

Bei der Anschaffung von neueren Tablets hat der Gemeinderat zu Gunsten der Schulen erst mal verzichtet. Jetzt kommt er aber aus Sicherheitsgründen nicht mehr darum herum.

Für die Ersatz- und Erstbeschaffung von Tablets für die Schulen, die Jugendmusikschule sowie den Gemeinderat der Stadt Burladingen wurden für das Haushaltsjahr 2025 Mittel eingeplant. Ein Ergebnis der Haushaltsklausurtagung war dann aber, dass der Kauf für die Geräte des Gemeinderates erst einmal verschoben wurde.

 

Nicht ganz ohne Risiko, wie die Stadtverwaltung in ihrer Vorlage jetzt enthüllte. Denn ein Teil der Tablets, mit denen die Gemeinderäte da arbeiten, habe seine Produktlebensdauer bereits erreicht. Eine Folge davon sei, dass diese Geräte keine Updates und Sicherheitspatches mehr erhalten, was sie anfällig für Cyberbedrohungen mache und alsbald zu Betriebseinschränkungen führe. Etwa, wenn die Stadtmütter und -väter sich mit Hilfe der RIS-App in ihr Ratsinformationssystem einloggen wollen.

Der Hackerangriff und seine Folgen sind noch nicht vergessen

Die Folgen des Hackerangriffes vom Juli 2022 stecken der Verwaltung und den Räten noch in den Knochen. Das Rathaus musste nach dem Erpressungsversuch, um die Daten nicht noch mehr zu gefährden, alle Systeme komplett vom Netz nehmen. Polizei, IT-Experten und Forensiker sowie das Rechenzentrum in Reutlingen arbeiteten auf Hochtouren.

Erst nach Wochen gelang es der nimmermüden Rathaus-IT den Normalzustand in den Verwaltungsbüros wieder herzustellen. So lange lief der Betrieb nur analog und mit Hilfe von Nachbarstädten. Sowas will keiner der Räte und auch niemand aus dem Rathaus noch einmal riskieren.

Aber der Gemeinderat wollte, bevor er dann die Entscheidung über die Anschaffung neuer Laptops und Tablets fällte, mal über die Anzahl und das Alter der mobilen Endgeräte, die in der Stadt, ihren Institutionen und in den Schulen bereits benutzt werden, informiert werden.

Insgesamt sind es 413 Laptops. Zwei davon wurden wohl schon vor 2018 angeschafft, für die meisten ist ein Ersatz im Jahr 2028, für andere erst 2032 geplant.

Dazu werden in der Stadt und ihren Behörden und Institutionen noch 91 Tablets benutzt, die noch einsatzfähig sind. Erschreckend hoch ist mit 143 die Zahl jener Tablets, die das Ende ihres Lebensalters bereits erreicht haben und die kein Update mehr bekommen. Die Ältesten wurden vor 2017 angeschafft.

Die Entscheidung fällt für neue Apple-Geräte

Jetzt sollen für den Betrag von 50 000 Euro neue Geräte her. „Angesichts des voraussichtlich langen Supportzeitraums und der bestehenden Nutzung von Apple-Geräten in den Schulen, hat sich die Verwaltung für das Gerät iPad A16 vom Stand 2025 entschieden“, hieß es in der Sitzung von Seiten der Rathausbank. Anscheinend haben vor allem die Schulen mit den sehr beanspruchten Tablets gute Erfahrungen gemacht. Diese Endgeräte sollen nun über den Rahmenvertrag der Komm.ONE/ProVitako, also über das kommunale Rechenzentrum, beschafft werden.

Eine entsprechende Bedarfsmeldung der Stadt Burladingen, die keine Abnahmeverpflichtung beinhaltet, wurde schon eingereicht. Die Anschaffung der neuen Geräte wird wohl ab dem vierten Quartal 2025 ohne eigene Ausschreibung möglich sein.