Neuzugang Jannis Kalt (links) hat beim SC Lahr nur wenig Anlaufzeit gebraucht und steht häufig in der Startelf des Verbandsliga-Tabellenführers. Foto: Künstle

Die Hinrunde hat der SC Lahr als Herbstmeister abgeschlossen. Bereits am Samstag wartet in Kuppenheim die nächste hohe Hürde für den Tabellenführer, der in der bisherigen Saison vor allem auswärts extrem erfolgreich auftritt.

Die Spielklassen unterhalb der Verbandsliga sind bereits im Winterschlaf, der SC Lahr jedoch muss in diesem Kalenderjahr aber noch zweimal ran. Am Samstag startet der Tabellenführer in Kuppenheim in die Rückrunde. Im Vorfeld werfen wir einen Blick auf die Sportclub-Statistik in der ersten Saisonhälfte.

Nur 14 Gegentore in 16 Spielen kassiert

Auf eines konnte sich der SC Lahr in der Hinrunde verlassen: seine Defensive. Nur 14 Gegentore hat der Tabellenführer in 16 Spielen kassiert – Ligabestwert. Das ist zumindest etwas überraschend, da mit Andreas Bürkle der Abwehrchef der vergangenen Saison lange verletzt ausfiel und häufig nur von der Bank kommt. Doch Trainer Domenico Bologna hat zahlreiche defensiv denkende Spieler im Kader. Zudem steht mit Jona Leptig ein junger Torwart zwischen den Pfosten, der in seiner dritten Saison als Lahrer Stammkeeper viel Ruhe ausstrahlt und sich auch von kleineren Patzern nicht verunsichern lässt.

Mit 40 Treffern der zweitbeste Angriff der Liga

Zweieinhalb eigene Tore pro Spiel, nicht einmal ohne Treffer geblieben, insgesamt 40 Mal genetzt. Die Offensive der Lahrer gehört im Ligavergleich zu den besten, nur der Tabellenzweite aus Teningen traf öfter. Ein Grund dafür dürften sicherlich die Neuzugänge sein, mit denen die Verantwortlichen in dieser Saison vernehmlich den Angriff stärken wollten. Und das offensichtlich mit Erfolg: Mit den beiden Ex-Oberligaspielern Konstantin Fries (elf Tore) und Adriano Spoth (sieben) führen zwei Neu-Lahrer die interne Torschützenliste an. Dass die beiden zusammen jedoch nicht einmal die Hälfe der SC-Tore erzielt haben, zeigt, wie ausgeglichen die Bologna-Elf in diesem Jahr besetzt ist. Insgesamt trafen bereits neun verschiedene Spieler.

2,25 Punkte pro Spiel geholt

In 16 Liga-Spielen ging der SC Lahr elf Mal als Sieger vom Feld, nur zwei Partien gingen verloren. Pro Spiel holte der SC Lahr in der Hinrunde damit 2,25 Punkte und steht derzeit mit 36 Zählern und fünf Punkten Vorsprung auf Rang eins. Zudem gewann der SCL seine bisherigen drei Pokalspiele und steht im Viertelfinale. Dort bekommt es der Verbandsligist mit einem Team aus der Bezirksliga Bodensee (FC Öhningen-Gaienhofen, der aber den OFV schlug) zu tun – der Einzug in die Vorschlussrunde ist also durchaus drin. Und danach? Die Teilnahme am Finaltag der Amateure ist etwas, wovon die Lahrer Verantwortlichen spätestens seit der zweiten Ausrichtung im Stadion an der Dammenmühle im Mai träumen. Die Chancen in dieser Spielzeit sind so gut wie selten zuvor. Man hat das Gefühl, dass der SC Lahr in dieser Hinrunde noch mal einen Sprung nach vorne gemacht hat, auch das Weiterkommen gegen höherklassige Teams ist dem SCL durchaus zuzutrauen.

Acht Auswärtsspiele – sieben Auswärtssiege

Dass das Pokal-Viertelfinale auswärts ausgetragen wird, ist für den SC Lahr dabei gar nicht so dramatisch. Denn von acht Partien in der Fremde gewann der Sportclub in der Liga sieben und führt damit die Auswärtstabelle klar an, 21 von 24 möglichen Punkten wurden geholt. Zudem wurden beide Auswärtsspiele im Pokal gewonnen. In der Heimstatistik steht man dagegen "nur" auf Platz sieben, an der Dammenmühle gab es in acht Begegnungen immerhin drei Remis und eine Niederlage. Die einzige Auswärtsniederlage der Saison kassierten die Lahrer übrigens direkt am zweiten Spieltag in Villingen, danach gewannen sie sieben Mal in Serie.

Sperre von Adriano Spoth ist länger als gedacht

Am Samstag (Anpfiff: 14.30 Uhr) wird diese Auswärtsstärke auf eine harte Probe gestellt, wenn man auf dem Kuppenheimer Kunstrasen antritt. "Das ist eine sehr gute Mannschaft, die vor allem heimstark ist", sagt der Sportliche Leiter Petro Müller vor dem Rückrundenstart. 16 Spiele sind es noch, die der SC Lahr zu bestreiten hat, der Tabellenführer geht als Gejagter in die zweite Halbserie. Personell sieht es ähnlich aus wie zuletzt, Adriano Spoth ist weiterhin gesperrt, Thomas Vogel und Gabriel Gallus fehlen verletzt. Der Rest des Kaders sollte jedoch fit sein, weshalb Müller durchaus selbstbewusst klingt. "Wir fahren nach Kuppenheim, um zu gewinnen", so der SC-Sportvorstand.