Durch Neuzugänge und den nach langer Pause wieder genesenen Gabriel Gallus (Mitte) hat der SC Lahr in dieser Saison noch mehr Qualität im Kader. Foto: Künstle

Der SC Lahr ist in der Verbandsliga derzeit der Gejagte, vier Punkte Vorsprung hat der Tabellenführer derzeit. Explizit geplant war das nicht – so richtig überraschend kommt der derzeitige Höhenflug des Sportclubs jedoch auch nicht.

An der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga ist wieder Normalität eingekehrt, der Rekordmeister FC Bayern München ist zurück am Platz an der Sonne. Dieser war zuvor lange von Union Berlin belegt. Und was hat das mit der Verbandsliga Südbaden zu tun? Ist der SC Lahr nun der FC Bayern der sechsten Liga? Dieser Vergleich wäre wohl doch etwas vermessen, das Union Berlin der Verbandsliga ist der SC Lahr jedoch definitiv nicht. Denn bei den "Eisernen" fragte sich sicher so mancher, warum diese Elf mit ihrem destruktiven Fußball seit Wochen auf Platz eins steht. Und: Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis sie abrutschen. Beides ist genau das Gegenteil vom SC Lahr. Und das sind die Gründe.

Team hat sich schnell gefunden: Immer wieder betonte Trainer Domenico Bologna, dass man auf Ballbesitz und Spielkontrolle wert lege. Und wundern dürfte sich zudem keiner so wirklich, dass der Sportclub derzeit mit vier Punkten Vorsprung die Tabelle anführt. Dass man nach dem Trainerwechsel im Sommer und einem kleinen Umbruch direkt so erfolgreich ist, daran hatte Petro Müller im Sommer nicht gedacht. "Dass es so gut läuft, kann man nicht planen. Aber die Mannschaft hat sich gut entwickelt", sagt er zum derzeitigen Lauf des Sportclubs, der sicher nicht so erwartet wurde. Denn gerade nach einem Umbruch greift manchmal noch nicht jedes Rad ineinander. Diese Phase hatten auch die Lahrer am Anfang. Seit diese jedoch überwunden wurde, zeigt sich das Team sehr stabil. "Wir wurden von Woche zu Woche stärker", findet Müller.

Zugänge bringen neue Qualität: Noch vor wenigen Jahren war es nicht denkbar, dass sich der Verbandsligist mit Oberliga-Spielern verstärkt. Das ist mittlerweile anders. Erst Gabriel Gallus, im Sommer nun Konstantin Fries und Adriano Spoth – alle drei kickten vorher eine Liga höher und bringen viel Qualität mit an die Dammenmühle. Diese merkt man natürlich auch auf dem Feld, so wurden auch die Abgänge von Leistungsträger wie Yannic Priéto oder Hakan Ilhan gut aufgefangen.

Bislang kaum Verletzungssorgen: In den vergangenen Spielzeiten war man beim SC Lahr oft zum Improvisieren gezwungen, mehrfach warfen Verletzungen das Team zurück. Bis zum jetzigen Zeitpunkt kann Trainer Bologna jedoch sehr zufrieden sein, er hatte zuletzt wenige Ausfälle zu beklagen. So kann er aus dem Vollen schöpfen und hat bei der Aufstellung teilweise Luxusprobleme. Das dürfte auch am Wochenende wieder so sein, der Großteil des Kaders ist fit und brennt auf einen Einsatz.

Die kommenden Spiele werden wichtig: Mit dem Auswärtsspiel am Samstagmittag (14.30 Uhr) beim FC Waldkirch starten für den Tabellenführer die Wochen der Wahrheit. Denn nach dem Spiel beim FCW kommt es danach zu den Aufeinandertreffen mit dem Vierten aus Teningen und dem Tabellenzweiten Pfullendorf. "Jetzt gilt es noch mal zu zeigen, dass wir die Qualität haben – jetzt wird es richtig interessant", sagt Bologna mit Blick auf die kommenden Wochen.

Der Fokus liegt bei ihm zunächst auf dem nächsten Spiel. Denn auch wenn die Walkircher – immerhin Vorjahresdritter – derzeit nur auf Platz zwölf stehen, schätzt Bologna sie als "sehr starken Gegner" ein. Personell sieht es dabei wie schon in den vergangenen Wochen gut aus. Kapitän Johannes Wirth ist wieder mit dabei und auch Sören Zehnle ist fit. Hinter dem Einsatz von Dennis Häußermann steht noch ein Fragezeichen, zudem fallen Dennis Metzger und Daniel Monga aus. Der Rest des Teams steht zur Verfügung.