Mit schwerem Gerät rückten die Feuerwehren in den Wald. Foto: Baum

Feuerwehren aus Rangendingen, Hirrlingen, Rottenburg, Starzach, Balingen, dem Zollernalbkreis und aus Tübingen probten am Samstag den Ernstfall. Angenommen wurde ein Waldbrand in der „Hinteren Halde“.

Hirrlingens Feuerwehrkommandant Markus Hofelich betonte, dass im Bereich „Hintere Halde“ eine große Waldbrandgefahr besteht, da sich ein Brand über die Trockenwiesen schnell ausbreiten würde. Hofelich war am Samstag der Einsatzleiter bei der Übung.

Kommandant Hofelich erläuterte die Übung – so wurde angenommen, dass sich ein trockener, nicht bewaldeter Hang entzündet hatte, als ein landwirtschaftliches Fahrzeug darüberfuhr. Der verbrannte Bereich wurde auf einen Quadratkilometer geschätzt. Weitere Parameter des angenommenen Waldbrandes waren eine niedrige Windgeschwindigkeit und vom Bewuchs her viele Bodenstämme. Es wurde eine lange, 1,2 Kilometer lange Wasserleitung gelegt. „Wir laufen dem Feuer quasi hinterher, wir suchen Glutnester und machen diese dann mit Wasser nass“, erklärte Hofelich. Ziel sei es, im Ernstfall dann das Feuer aufzuhalten und möglichst wenig Schaden anzurichten.

Auch Technisches Hilfswerk und DRK im Einsatz

120 Feuerwehrmänner und Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW) und des DRK waren im Einsatz in der Brandbekämpfung, zudem 30 Jugendfeuerwehrleute, die den Feuersaum darstellten. Landwirte waren nicht beteiligt – sie würde man aber im Ernstfall einbinden.

Drei Drohnen waren ebenfalls im Einsatz, die das Geschehen von oben filmten. Tübingens Kreisbrandmeister Marco Buess erklärte, dass die Leitstelle des Landkreises Tübingen am Samstag für die Durchführung der Waldbrandübung verstärkt worden war. Insgesamt gab es summa summarum 300 Übende, so der Kreisbrandmeister. Neu sei, dass kreisübergreifend und interkommunal geübt werde.

Feuerwehr übernimmt Organisation

In Hirrlingen nun liefen die Fäden bei Markus Hofelich zusammen – die dortige Feuerwehr stemmte alles und organisierte auch die Verpflegung für die 300 Leute.

Tübingens Landrat Joachim Walter betonte, dass es dem Landkreis ein großes Anliegen sei, so etwas wie eine Waldübung einmal zu proben. Rottenburgs Bürgermeister Hendrik Bednarz sagte, dass die Waldbrandübung für Rottenburg eine wichtige Bedeutung habe, da es hier immer auch einmal zu einem Flächenbrand kommen könne. Das Szenario Flächenbrand und das daraus resultierende Risiko werde immer größer.

Hofelich erklärte, dass man Wasserspende-Verfahren bei der Übung einsetze. Er dankte der privaten Katastrophenschutzorganisation „at Fire“, die viel Know-How mitbringe, und bei jeder größeren Übung mit im Boot sei. „at Fire“ ist eine anerkannte Hilfsorganisation, die weltweit nach Naturkatastrophen tätig ist. Sie wird aber auch vor Ort aktiv, so etwa bei der Großübung in Hirrlingen.