Ed Asner spielte in den 1970er Jahren einen raubeinigen Journalisten mit Herz aus Gold und wurde für seine Rolle mit Preisen überhäuft. Foto: AFP/VALERIE MACON

Seinen Durchbruch erlebte Ed Asner in den 70er Jahren, doch kam er als Synchronsprecher in dem Disney-Film „Oben“ zu erneutem Ruhm.

New York - Er wurde in seiner Rolle als Lou Grant bekannt und erschloss sich Jahrzehnte später mit „Oben“ ganz neue Fans – nun ist US-Schauspieler Ed Asner im Alter von 91 Jahren gestorben. „Wir sind tief betrübt, mitteilen zu müssen, dass unser Familienoberhaupt heute Morgen friedlich gestorben ist“, erklärte seine Familie am Sonntag (Ortszeit) auf dem sozialen Kurznachrichtendienst Twitter. „Worte können nicht beschreiben, wie traurig wir sind.“

 

Durchbruch Anfang der 70er

Asner wurde einem großen Publikum in der Rolle des Journalisten Lou Grant in der US-Sitcom „Mary Tyler Moore“ bekannt, die von 1970 bis 1977 ausgestrahlt wurde. Asner spielten den Medienmann als eine raue Figur mit einem Herzen aus Gold. Später gab es noch einen Spinoff, der sich um den Charakter Lou Grant drehte.

Die Rolle seines Lebens brachte Asner die meisten seiner Emmy-Fernsehpreise und seiner Golden Globes der Hollywood-Auslandspresse. Zudem er der erste Mensch war, der für die selbe Rolle, die er in verschiedenen Sendungen spielte, mit dem Preis ausgezeichnet wurde.

Von 1981 bis 1985 war Asner zudem Präsident der einflussreichen US-Schauspielergewerkschaft Screen Actors Guild. Einer seiner Vorgänger in diesem Amt war der ehemaligen US-Präsident Ronald Reagan, zu welchem Asner später eine erbitterte Feindschaft pflegen würde. Asner setzte sich nämlich unter anderem auch in der Politik ein. Er kritisierte das Engagement der Vereinigten Staaten in Mittelamerika. Für seine Unterstützung der Rebellen in El Salvador in den frühen 1980er Jahren macht er sich im Land Feinde und erhielt Todesdrohungen. Zudem macht er kein Geheimnis aus seiner linken Gesinnung und war bekennender Sozialist.

Erzfeind von Ronald Reagan

Jahrzehnte nach seinem politischen Engagement gewann er als „Stimme“ eines anderen Mannes mit harter Schale und weichem Kern eine komplett neue Generation an Fans: In dem 2009 veröffentlichten computeranimierten Film „Oben“ spricht er den Witwer Carl Fredricksen. Dieser bindet in dem Film tausende Ballons an sein Haus um nach Südamerika zu fliegen – und so den Wunsch seiner verstorbenen Frau nach einem Abenteuer zu erfüllen.