Das Motiv Blumen hat es Sylvia Binder besonders angetan. Quelle: Unbekannt

Kunst: Sylvia Binder stellt auf dem Truchtelfinger Schönhaldenfelsen ihre Werke aus

Albstadt-Truchtelfingen. Noch bis Ende September präsentiert die Ebingerin Sylvia Binder auf dem Truchtelfinger Schönhaldenfelsen ihre Werke. Ihr Oeuvre umfasst rund 200 Bilder; 27 davon sind in der Ausstellung zu sehen.

Sylvia Binder malt seit über 15 Jahren. Sie hat, wie alle Künstler, einmal klein angefangen – mit Symbolen oder Verzierungen zum Beispiel, mit denen sie zu besonderen Anlässen Karten oder Briefe dekorierte. "Ein lachendes Gesicht oder sonst was Nettes." Ehemann Peter blieb dieses Talent nicht verborgen, und als Sylvia Binder eines Tages sehr krank wurde, ermutigte er sie, sich durchs Malen etwas von den häuslichen Pflichten und der Arbeit in Haushalt und Garten abzulenken.

Sylvia Binder befolgte seinen Ratschlag. Sie belegte bei Farben-Schmid Kurse des Münchner Künstlers und Kunstdozenten Michael Martensen, ging auch nach Bisingen, um dort weiter zu lernen, und nahm schließlich Unterricht beim Pfeffinger Wolfgang Wiebe, dessen Werke sie und ihr Mann von früheren Ausstellungsbesuchen her kannte. Seit nunmehr neun Jahren ist sie Wiebes Schülerin. "Es macht unheimlich Spaß, ich sehe Fortschritte, es werden mir immer wieder neue Möglichkeiten aufgezeigt."

Begonnen hatte sie mit Landschaftsmalerei in Öl und Acryl, doch davon ist sie im Laufe der Jahre etwas abgerückt – ihr Favorit ist derzeit die Pastellkreide. "Die bietet vielfältige Möglichkeiten; die Bilder wirken regelrecht dreidimensional." Außerdem erlernt sie derzeit bei der Tübinger Künstlerin Birgit Guzmann Batista das Malen mit Aerocolor. Ein bevorzugtes Motiv sind Blumen, vor allem Mohn – der sei ein dankbares Motiv.

Die Meditation schenkt Ruhe und Gelassenheit

Die Vorliebe kommt nicht von ungefähr – im Binderschen Eigenheim gibt es über hundert verschiedene Pflanzen und Blumen. Und noch ein Motiv hat es ihr angetan: Engel. Das hat sich möglicherweise durch die Meditation ergeben, die ihr Ruhe, Frieden und Gelassenheit schenkt. Sylvia Binder ist Mitglied eines Meditationskreises, der sich derzeit coronabedingt im Freien, nämlich auf einer Wiese auf dem Schömberger Palmbühl, trifft.

Ein weiteres Hobby ist die Astronomie, mit welcher sich die 68-Jährige intensiv befasst. Nachts betrachtet sie oft den Himmel, hat auch schon Vorträge zu diesem beim Ebinger Albverein gehalten.

Die Ausstellung auf dem Schönhaldenfelsen ist nicht die erste in Sylvia Binders Künstlerleben. Seit Jahren beteiligt sie sich am "Bilderbogen" im "Apfelbaum"; außerdem stellt sie in Lokalen, Büchereien und Arztpraxen aus – und derzeit parallel zur Truchtelfinger Präsentation 33 Bilder im Hotelgut Liliental bei Todtnau. Als besondere Herausforderung bezeichnet sie die Aufgabe, aus einem kleinen Ausschnitt, den man ihr bringt, das Motiv für ein großes Bild zu generieren. "Ist mir noch jedes Mal gelungen – selbst wenn das Bild 1,20 Meter hoch war."