Wandern verbindet – das zeigte sich bei der Tour schnell. Foto: Wiegand

Mit einem Wochenendtrip nach Sigmaringen startete die neue Jugendgruppe des Schwarzwaldvereins Haiterbach durch. Zwölf Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 10 und 13 Jahren machten sich auf den Weg nach Sigmaringen.

Haiterbach/Sigmaringen - In der dortigen Jugendherberge wurden zunächst die Zimmer bezogen, und nach dem Abendessen gemeinsam die Jugendherberge erkundet. Das regnerische Wetter an diesem Tag lud nicht dazu ein auch die weitere Umgebung zu erforschen, man hielt sich lieber im Trockenen auf.

Mit Sonnenschein wurde die Gruppe am Samstag begrüßt, nach einem stärkenden Frühstück und einer gefüllten Lunchbox ging es los zur 15 Kilometer langen Tagestour. Diese führte über Wiesen an der Donau entlang, hinein in den Wald und zum Amalienfelsen, den man von einer Hängebrücke aus besonders gut erkennen konnte.

Akt-Malkurs sorgt für viel Gesprächsstoff

Die Kinder und Jugendlichen erfuhren einiges über die beliebte Fürstin Amalie Zephyrine von Hohenzollern-Sigmaringen, die von 1760 bis 1841 lebte. Sie war den armen Bevölkerungsschichten aus Inzigkofen stets eine großzügige Wohltäterin und hat die örtliche Dorfschule wesentlich gefördert, daher die Inschrift am Felsen zum Gedenken an diese Fürstin. Deshalb wurde auch kurzfristig beschlossen noch einen zusätzlichen Schlenker zum Kloster Inzigkofen zu machen, das die Fürstin zu ihren Lebzeiten errichten ließ. Die Klosteranlage ist gut erhalten und wird aktuell unter anderem als Fortbildungsstätte genutzt. Ein wunderschön angelegter Klostergarten lädt hier zum Verweilen ein, das Interesse der jungen Wanderer wurde von einem Akt-Malkurs angezogen, der für viel Gesprächsstoff sorgte. Zurück auf dem geplantem Wanderweg, führte die Strecke nun über die Teufelsbrücke, durch Felsen und Waldstücke, wobei auch höhlenartige Felsformationen den Weg säumten.

Letzte Kraftreserven mobilisiert

Nach der halben Wanderstrecke gab es die lang ersehnte Mittagspause, mit einem Vesper zur Stärkung, und weiter ging es entlang dem Fluss über schmale Waldpfade. Schon etwas müde nach dem langen Marsch, mussten noch mal die letzten Kraftreserven für einen leichten Anstieg mobilisiert werden. Die Belohnung dafür war der Ausblick vom "gespaltenen Felsen" über das Donautal. Nach einer weiteren Erholungs- und Genusspause trat man den Rückweg an. Bevor es allerdings zurück zur Jugendherberge ging, wurden die müden Füße in die Donau gehängt, wobei der eine oder andere eine Ganzkörperabkühlung bevorzugte, das hatte man sich heute redlich verdient. "Wandern verbindet!" – dies war an diesem Abend bei den Kindern und Jugendlichen deutlich zu spüren, aus einzelnen Teilnehmern hatte sich eine Gruppe gebildet.

Von Müdigkeit fehlt jede Spur

Wider den Erwartungen der Gruppenleiter wurde dieser Samstagabend länger als erwartet, von Müdigkeit fehlte jede Spur. Am Sonntagmorgen fiel es daher einigen schwer, die Augen offen zu halten oder diese überhaupt auf zu bekommen, geschweige denn die Koffer für die Heimreise zu packen. Letztendlich war es an der Zeit die Jugendherberge zu verlassen, doch es war noch nicht Zeit nach Hause zu fahren. Für den Sonntag war ein Familientag mit Schlossbesichtigung geplant. Die Eltern der Kinder und Jugendlichen waren zum Mittagessen angereist, es gab viel zu berichten, und das gemeinsame Essen wurde in vollen Zügen genossen.

Nach dem Essen machten sich alle zusammen auf den Weg zum Schloss Sigmaringen, die Schlossbesichtigung dort rundete das Jugendgruppenwochenende ab. Als bei der Führung die Sprache auf Fürstin Amalie kam, punktete man hier mit Wissen das während der Wanderung erworben worden war.