Naked Dinner in Corona-Zeiten: Auf die Hygienevorschriften wird geachtet. (Symbolfoto) Foto: Photographer_ME/ Shutterstock & tomertu/ Shutterstock / Montage: Nölke

Gäste dinieren unbekleidet im "Waldhaus" bei Sigmaringen. Sex-Bereich hingegen bleibt geschlossen.

Sigmaringen - Am Samstag findet im Swingerclub Waldhaus in Sigmaringen ein Nackt-Event statt. Eine Teilnahme an dem sogenannten "Naked Diner" ist nur mit Voranmeldung möglich. An den Tischen gegessen wird nackt - wer aufsteht, muss allerdings einen Mundnasenschutz aufsetzen. Ganz im Sinne der Coronaverordnung. 

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Rotlicht-Lokale wie das Waldhaus gehören zu den großen Verlierern der Corona-Krise. Seit März leiden sie unter einem Betriebsverbot. Der Swingerclub hat deshalb umdisponiert: Die sogenannte Spielwiese des Hauses ist geschlossen, stattdessen hat das Waldhaus als "reine Schank- und Speisewirtschaft" geöffnet. 

Ob sich das Etablissement mit dem Gastronomie-Betrieb noch lange über Wasser halten kann, ist fraglich. Bei diesem Kompromiss sei es bislang vorrangig darum gegangen, den Kontakt zu den Stammgästen zu halten, gibt Betreiberin Sandra Seitz Auskunft. Rund 1000 Stammgäste habe der Club vor Corona gehabt, berichtet sie. Darunter auch Gäste aus der Schweiz und Österreich. Dass diese Swinger für ein bloßes Essen extra nach Sigmaringen fahren würden, sei ausgeschlossen.

Betreiberin: Nacktheit macht für Corona-Hygiene keinen Unterschied

Beliebt seien deshalb besondere FKK-Events wie das Naked Diner, so Seitz. Sie erwartet am Samstag rund 20 Gäste. Bedenken wegen Hygiene hat die Betreiberin dabei nicht. Das Coronavirus werde schließlich über Aerosole übertragen, da mache die Nacktheit der Gäste keinen Unterschied.

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Wer beim Naked Diner nette Bekanntschaften macht, kann sich indes nicht in den oberen Bereich des Waldhaus - der Spielwiese - zurückziehen. Sex ist auf dem Event keine Option - das würde nämlich gegen die Coronaverordnung verstoßen. 

Sexevents verlagern sich in privaten Bereich

Wie in jedem anderen Restaurant sind die Tische im Waldhaus derzeit im 1,5-Meter-Abstand aufgestellt. Das Personal trägt Mundnasenmasken, Händedesinfektionsmittel steht bereit. Außerdem müssen die Gäste bei der Anmeldung ihre Daten hinterlassen. In den Umkleidekabinen sind die Gäste zudem angehalten, den Sicherheitsabstand einzuhalten.

In ihrem eigenen Etablissement könne sie auf die Einhaltung dieses Abstands achten, sagt die Clubbetreiberin. Allerdings träfen sich vermehrt Swinger zu privaten Sexevents - und das bereite ihr Sorgen. Schließlich werde im gewerblichen Bereich penibel auf Hygiene geachtet. Und Seitz bezweifelt, dass das privat genauso gehandhabt wird.