Ein Bienenstock kann die reinste natürliche Apotheke sein, erklärt Vorsitzender des Imkervereins Sulz Roger Rauch. (Symbolbild) Foto: Pixabay/PollyDott

Halsschmerzen, Gelenkschmerzen und auch Blasenentzündungen sind meist sehr unangenehm. Vorsitzender des Imkervereins Sulz zeigt nun, wie ein Bienenstock zur Apotheke wird.

Der Herbst kündigt sich mit kühlen Temperaturen und vor allem Regen und Nebel an. Und so klopft auch die Erkältungszeit bereits bei dem ein oder anderen an. Honig kann dabei der Retter bei vielen Beschwerden sein.

 

„Ein Bienenstock ist die reinste Apotheke“, weiß Vorsitzender des Imkervereins Sulz Roger Rauch. Er selber greife in der Erkältungszeit immer zu dem natürlichen Mittel der Bienen. Honig sei antibakteriell, sättigend und zudem gut für die Nerven.

Gut fürs Herz

Den leidenschaftliche Imker fasziniere die Alternativ-Medizin, verrät er in einem Gespräch mit unserer Redaktion. Er gibt eine Übersicht über das Wirken des Honigs bei Krankheit und Schmerzen.

Lebhafte und energiegeladenen Kinder würden durch Honig beispielsweise ruhiger werden, zeigt Rauch auf. Außerdem wirke Honig herzstärkend. Das liege an den Vitaminen und Nährstoffen des Naturprodukts. Er könne den Cholesterinspiegel senken und den Blutdruck regulieren.

Schnellere Heilung bei Brandwunden

Bei Brandwunden würde Honig ebenfalls helfen. Oft werde geraten, Spucke darauf zu verteilen – mit Honig sei das quasi das selbe, sagt Rauch und lacht. Denn: Durch das Hin- und Herspucken des Nektars durch die Bienen komme „Bienenspeichel“ hinzu. Der Honig würde die Blasenbildung verhindern und den Heilungsvorgang beschleunigen.

Sogar die Hautklinik Tübingen würde damit arbeiten. Zum Beispiel bei Allergikern, berichtet der Imker. Über den Winter würden sich auch Pollen-Therapien anbieten, damit sich Menschen mit einer Pollen-Allergie zu Teilen daran gewöhnen und dadurch eine Immunisierung erlangen können.

Propolis hilft bei vielen Beschwerden

Propolis sei aber ein echter Allrounder. Das sei der Stoff, mit dem im Bienenstock alles desinfiziert werde. In einem Bienenstock sei es nämlich sehr rein. Denn: Eine Infektion im Bienenstock könnte gefährlich und somit tödlich enden. Die Bienen sitzen dicht gedrängt aneinander – wenn eine Biene krank wird, verbreitet sich das schnell.

Und genau dieses Mittel kann auch uns Menschen bei einem bakteriellen oder auch einem viralen Infekt helfen – bei Herpes, Halsschmerzen oder auch Blasenentzündung, erklärt der Experte. Dabei gebe es kaum Nebenwirkungen und es bilde sich keine Resistenz gegen das Mittel. Propolis sei im Reformhaus oder auch in der Apotheke erhältlich.

Königinnen-Futter in der Kosmetikwelt

Ein weiteres Mittel sei das Geleé Royal. Das ist ein nährstoffreiches Sekret, dass zur Fütterung der Bienenkönig verwendet werde. Dies würde auch in der Kosmetik genutzt werden, da es die Zellregulierung stärke und für den Stoffwechsel gut sei, so Rauch. Auch das Zentralnervensystem werde dadurch unterstützt.

Ganz neu in der Forschung sei die Bienenstockluft, berichtet der Vorsitzende. Die reine und gewärmte Luft sei gegen Asthma, Allergien und Bronchitis gut. Bei dieser Methode werde ein Schlauch mit einer Maske mit dem Bienenstock verbunden – ähnlich wie bei einem Inhalationsgerät.

Bienenstiche können auch gute Auswirkungen haben

Dieser Sachverhalt würde immer mehr Menschen beschäftigen. Im Bienenbezirk Sulz allerdings noch nicht – Thema sei es dennoch.

Zu guter Letzt sei Bienengift sogar gesund, weiß der Experte – gegen Gelenkschmerzen beispielsweise. Es gebe auch Heilpraktiker, die gezielt Bienengift bei Schmerzen spritzen würden. „Es ist nicht nur schlecht, wenn Bienen stechen.“