Die Bahn will bislang nur den Mittelbahnsteig erhöhen. Die Stadt Sulz favorisiert einen barrierefreien Hausbahnsteig. Foto: Steinmetz

Etatberatungen des Sulzer Gemeinderats: Kunstrasenplatz in Renfrizhausen. Sanierungsgebiete in Ortsteilen.

Sulz - Das integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) findet im neuen Haushaltsplan der Stadt bereits seinen Niederschlag. Für die Planung von vorgeschlagenen Projekten sind im kommenden Jahr 50 000 Euro vorgesehen. Hinzu kommen Sanierungskonzepte für alle neun Ortsteile im Stadtgebiet.

60.000 Euro seien dafür bereits vorhanden, teilte Stadtkämmerer Michael Lehrer bei den Haushaltsplanberatungen am Montag mit, 30.000 Euro werden nun zusätzlich im Etat eingestellt.

Die Sanierungsgebiete in den Stadtteilen und die Umsetzung von ISEK-Projekten sehe die CDU-Fraktion als einen Block, sagte Lutz Strobel. Von daher brauche man ein Gesamtkonzept. "Es hängt alles miteinander zusammen", räumte Bürgermeister Gerd Hieber ein. Bei den Konzepten mit den vorbereitenden Untersuchungen in den Stadtteilen gehe es um Gebäudesanierungen. Hausbesitzer sollen hierbei die Möglichkeit haben, Zuschüsse beantragen und günstige Abschreibungen geltend machen zu können. Ein Gesamtkonzept sei nichtsdestoweniger angedacht. Bei einer Klausurtagung im nächsten Jahr solle der Gemeinderat darüber diskutieren, welche ISEK-Projekte auf den Weg gebracht und konkretisiert werden. Mittelfristig werden dafür 2,2 Millionen Euro bereitgestellt. SPD-Stadtrat Klaus Schätzle dämpfte jedoch die Erwartungen. Mit Blick auf die schwächelnde Wirtschaft glaubt er nicht, dass alle Ortsteile gleich bedacht werden können.

Ein ISEK-Vorhaben, an dem mehrere Vereine beteiligt sind, ist der Bau eines großen Kunstrasenplatzes auf dem brachliegenden Sportplatz in Renfrizhausen mit Kosten von 500.000 Euro. Im kommenden Jahr soll geplant, im Jahr 2016 gebaut werden. Tobias Nübel (CDU) sieht mit diesem Projekt eine große Chance für die Gesamtstadt hinsichtlich der Zusammenarbeit von Vereinen, die auch Eigenanteile aufbringen würden. Das Vorhaben sollte ernsthaft weiterverfolgt werden, appellierte er. Rolf Springmann (FWV) hätte den Kunstrasenplatz lieber in die Nähe der Sulzer Schulen gelegt. "Man könnte auch den Wuhr untersuchen", meinte er. Doch dieser Bereich liege im Hochwassergebiet, gab Hieber zu bedenken. Beim Albeckstadion sei nur ein kleiner Kunstrasenplatz möglich.

Ein weiteres großes ISEK-Projekt ist der barrierefreie Bahnhof. Die Planung, den Hausbahnsteig wieder zu aktivieren, liege inzwischen vor, teilte Kämmerer Lehrer mit. Die Kosten sind mit insgesamt einer Million Euro veranschlagt. 250.000 Euro werden für 2015 eingeplant, 750.000 Euro als Verpflichtungsermächtigung für 2016. Er rechnet dabei mit 400.000 Euro an Zuschüssen und einer Kostenbeteiligung der Bahn. Noch ist allerdings nicht klar, ob die Bahn hier mitmacht. Sie hat bislang lediglich vor, den Mittelbahnsteig, in dem Fall ohne Beteiligung der Stadt, höhenmäßig anzugleichen. Barrierefreiheit wird damit nicht hergestellt. "Was wir wollen, ist bei der Bahn noch nicht so präsent", teilte Hieber mit. Im Moment sei es auch schwierig, mit den Zuständigen in Kontakte zu treten. Hieber hofft aber, die Vorstellungen der Stadt noch einbringen zu können. Er versicherte, dass mit der Bereitstellung von Mitteln im Haushaltsplan die Ausgaben keinesfalls beschlossen seien. Man setze ein Signal, dass sich die Stadt beteiligen werde. "Wir wollen aber eine Sanierung, die die Barrierefreiheit sichert", betonte Hieber.

Auf dem Wunschzettel steht auch, den Radweg vom Albeck-Gymnasium bis zur Gemarkungsgrenze in Aistaig zu asphaltieren. 340.000 Euro würde dies kosten. Das könnte jedoch mit Zuschüssen aus dem Radwegeprogramm im Rahmen der Herabstufung der B 14 finanziert werden. Nur müsste das Land mitspielen. Der Neckartalradweg führt auf diesem Abschnitt durch den Staatswald. Der staatliche Forstbetrieb wolle keinen Ausbau mit einer bituminösen Decke, berichtete Hieber. "Der Weg ist in einem katastrophalen Zustand und gefährlich für Radfahrer. Es kommen immer wieder Radfahrer vorbei, die sagen, sie seien gestürzt", so Eberhard Stiehle. "Viele Radfahrer klagen", pflichtete Gabriele Brucker (GAL) bei. Es sei dringend, den Weg mit einem Bitumenbelag zu versehen. Über das Thema soll nun mit dem stellvertretenden Kreisforstamtsleiter Norbert Utzler gesprochen werden.