Larissa Glitscher hofft, ihr Pferd Tarik bald zu finden. Foto: Glitscher

Fuchswallach Tarik wird seit vergangenem Freitag vermisst. Polizei bittet um Hinweise.

Sulz/Oberndorf - Larissa Glitscher ist verzweifelt. Seit vergangenem Freitag ist ihr geliebtes Pferd Tarik verschwunden. Die junge Frau hofft aber immer noch, dass der Traber "nur" irgendwo umherirrt und gefunden wird.

Ihren Fuchswallach hatte Larissa Glitscher auf dem Landschaftspflegehof von Frank Lamprecht im Neckartal zwischen Oberndorf und Sulz in einem sogenannten "Offenstall" untergebracht. Gemeinsam mit anderen Pferden hatte er dort Auslauf.

Die 27-jährige Besitzerin glaubt deshalb auch nicht, dass sich ihr Pferd einfach so von "seiner" Herde entfernt hat. In der Nacht, in der Tarik verschwunden ist, tobte der Sturm Friederike durchs Land. Der Zaun entlang des Neckars sei ein wenig heruntergedrückt worden. Hofbesitzer Frank Lamprecht spricht von einem "zweijährigen Hochwasser", das es – wie der Name schon sagt – immer mal wieder gibt. Er kann sich nicht vorstellen, dass Tarik im Neckar ertrunken ist.

Ganz ausschließen könne man das allerdings nicht, weiß Larissa Glitscher. Womöglich habe sich der über 20-jährige Tarik aber auch über etwas erschreckt, sei abgerutscht, im Fluss gelandet und an einer anderen Stelle wieder ans Ufer gelangt. Solange ihr Pferd nicht gefunden ist, will sie jedenfalls die Hoffnung nicht aufgeben.

Traber gehört zur Familie

Seit 15 Jahren ist Tarik bereits im Besitz der Familie, erzählt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Ihre Mama habe ihn damals vom Papa zum 40. Geburtstags bekommen. Der Fuchs hatte da bereits eine Karriere als Traber auf Rennstrecken hinter sich und wurde seinerzeit vor dem Schlachter bewahrt.

Larissa Glitscher kommt aus dem Rhein-Main-Gebiet. Dort hatte Tarik mit Asthma zu kämpfen. Seit anderthalb Jahren wohnt sie mit ihrem Verlobten in Marschalkenzimmern. Das Pferd nahm sie mit und stellte es auf dem Hof im Neckartal unter. Seither habe Tarik kaum noch Beschwerden. Umso trauriger ist die junge Frau nun, dass ihr Pferd seit ein paar Tagen wie vom Erdboden verschluckt ist.

Das Waldgebiet zwischen Aistaig und Sulz hat sie gemeinsam mit Helfern bereits durchkämmt – mit dem Auto, auf dem Quad, mit einer Drohne und sogar mit Suchhunden. Bisher allerdings ohne Erfolg. In den sozialen Netzwerken werden die Suchmeldungen fleißig geteilt. Inzwischen hat ihr der Besitzer eines Flugzeugs sogar angeboten, den Bereich mit seiner Cessna zu überfliegen. Glitscher hat schon von Pferden gehört, die mehrere Tage verschollen waren und dann 80 Kilometer weiter weg wieder aufgetaucht sind.

Weil man ja nie weiß, hat sich Larissa Glitscher zudem an die Polizei gewandt. Denn es könne nicht ausgeschlossen werden, dass Tarik Dieben in die Finger gefallen sei. "Ich liebe mein Pferd über alles", sagt die junge Frau. Sie setzt für den Finder deshalb eine Belohnung in Höhe von 500 Euro aus. Ihr Appell richtet sich besonders an Jäger, Förster oder Waldarbeiter. So könne etwa die Auswertung der Wildkameras eventuell Aufschluss über Tariks Verbleib geben. Die Besitzerin bittet darum, keine Einfangversuche zu unternehmen.

Info: Wer das verschwundene Pferd gesehen hat, kann sich unter folgenden Telefonnummern bei Larissa Glitscher melden: 0176/32 30 09 51, oder 0177/3 73 85 37. Zudem nimmt der Polizeiposten Sulz unter Telefon 07454/9 2746 Hinweise entgegen. Und schließlich kann man sich an "Wo ist mein Hund?" unter Telefon 0151/56 26 87 77 wenden.