In Sulz hat die fünfte Jahreszeit begonnen. Foto: Heidepriem

Sulz - Mehrfachen Grund zur Freude hatten die Sulzer Narren am Abend vor dem Dreikönigstag, wo landesweit die Narren abgestaubt wurden.

Denn neben dem Abstauben wurde die Einweihung der Narrenstube im Backsteinbau zelebriert. "Es darf wieder gefeiert werden", machte Zunftmeister Thomas Freund deutlich. Und mit der Musik von Marcel Kipp schnellte das Stimmungsbarometer auch gleich in die Höhe.

Immer etwas Besonderes ist bei der Narrenzunft Sulz das traditionelle Abstauben. Da werden die Prominenten aus der Stadt in den Mittelpunkt gestellt. Viele sind am Laufstil zu erkennen. Auch die Bewegungen verraten, ob der Promi nun "Tobel" heißt oder nicht. Obligatorisch ist dies der erste Namen, der zu hören ist.

Von Schriftführerin Gitta Untereiner gab es zudem die wichtigen Termine für die Narren zu erfahren – am meisten bejubelt von den Hexen, die zu dieser Zeit bereits auf Betriebstemperatur waren.

Die Sulzer Narrenkapelle zog vor dem ersten Auftritt in die Zunftstube ein und machte dann auch gleich Platz für den Optimisten, bei dem es gar nicht so einfach war mit dem Raten. Karl-Friedrich Breitling steckte unter der Maske, der weder bei der Beschreibung "Au der isch em Flecka dahoim" oder "Farben sind dem net fremd" erraten wurde. "Er probiert au, Musik zu machen" war eine Anspielung auf seine Einsätze bei den "18ern". "Als Fußballtheo fendest den au" oder auch "Schrankenwärter" seines Viertels (Rosenstraße) waren Hinweise. Erst als "Dr Stern isch sein Broterwerb" genannt wurde fiel der Groschen.

"Den siehst bei jedem Festle", "des isch an militanter Nichtraucher", "essen tut er für sein Leben gern", "er macht au gern Löcher" und "ohne Handy siehst du den nie" und "der baut au Sportplätz", "des isch dein Schwiegersohn" war zu hören, als Joachim Rebholz erkannt wurde.

Die einzige Frau an diesem Tag war Christina Reihling. Sie hatte sich unter der Breagler-Maske versteckte. "Nur in der Nacht ist der fahnenflüchtig" wurde gerufen. "Der isch sehr sportlich" und "beim Marathon hat der au schon teilgenommen" sollten Aufklärung bringen. "Mit Beamte kann der umganga" sicherte die nächste Flasche Sekt für einen der Gäste, die den Spass nur zu gerne mitmachten.

"Den siehscht oft im feinen Zwirn" oder "bei der Arbeit muss der viel schwätze" und mit "Roter Farbe macht er Werbung" beschrieben den nächsten Promi – Marco Wörner. "Isch die Kappel und das Bahnhofsviertel net fremd", das war beim Salzsieder der Durchbruch. Da brauchte das "schwätzen hat er von der Mutter" gat nicht nachgelegt werden.

"Er übt sein Sport etwas rustikaler aus" reichte beim Narro, unter dem Max Lambacher steckte.

Beim "Temperament" der Hexe reichte die Bemerkung von Zunftmeister Thomas Freund für Reaktion bei den wirklichen Hexen. Lautstarke Buh-Rufe und Pfiffe erntete Freund, als er meinte, die Sulzer Hexen bei einem Umzug zu sehen. Hier brauchten die Promi-Füchse eine gewisse Zeit, um auf den Punkt zu kommen "Des isch der magerste in seiner Familie" war der entscheidende Hinweis auf Frank Grabowski, für den es zudem Hinweise wie "er bohrt gerne Löcher", "au dicke Bretter mag der" oder auch "Franzosen sind deam net fremd" gab.