Schäfer Aron Mauch (von links), Karl-Heinz Mertes und Josefine Crocoll, die örtlichen Forstrevierleiter, Hans-Peter Fauser, Beigeordneter der Stadt Sulz, Projektleiter Benjamin Hauser, ein Forstpraktikant, Chrsitina Rohmer vom Landschaftserhaltungsverband und Elisabeth Hämmerle von der unteren Naturschutzbehörde stellen vor Ort das Projekt vor. Foto: Weidlich

Der angehende Forstwirtschaftsmeister Benjamin Hauser stellt sein Projekt vor: Ein Schaftriebweg wird wieder für die Schäferei gängig gemacht. In diesem Zusammenhang gibt es auch einen Eingriff in die Schutzplanken an der Balinger Straße.

Im Zuge seiner Ausbildung zum Forstwirtschaftsmeister treibt Benjamin Hauser ein besonderes Projekt um: Es soll ein Schaftriebweg wiederhergestellt werden. Jetzt hat er die Arbeiten vorgestellt.

 

In Auftrag gegeben sei das Projekt von der Stadt Sulz und dem Flächenbewirtschafter, der Schäferei Mauch GbR. Der Beigeordnete Hans-Peter Fauser hat sich bei der Stadt das Thema zueigen gemacht. Und die Schäferei arbeite eng mit dem Landschaftserhaltungsverband, vertreten Chrsitina Rohmer, und der unteren Naturschutzbehörde, vertreten durch Elisabeth Hämmerle, zusammen, betont Hauser.

Sammelplatz für 800 Mutterschafe

Durch die Maßnahme soll die Verkehrssicherheit für den Schaftriebweg, den kreuzenden Fußweg und die angrenzenden Privatgrundstücke wieder hergestellt werden. Zusätzlich soll ein Sammelplatz für 800 Mutterschafe zwischen der Balinger Straße und dem Schaftriebweg angelegt werden. Der Sammelplatz sei notwendig, damit die Schafe nicht einzeln auf die Straße laufen, sondern diese gesammelt über diese Straße laufen können, erklärt Schäfer Aron Mauch. Dies sei eine „Riesen-Erleichterung“ für den Schäfer, denn im Jahr nutze er vier bis sechs mal diesen Weg und müsse entsprechend oft die viel befahrene Straße mit der Herde überqueren.

Triebwege werden sehr häufig vernachlässigt

Historisch spreche man von einem „Triebweg“, wenn eine Viehherde von einer zur nächsten Bewirtschaftungsfläche geführt werde. „Dieser Weg sollte frei von Ästen und Gestrüpp sein, um schnelles Umsetzen der Herde zu ermöglichen“, betont Hauser.

Diese Triebwege werden sehr häufig vernachlässigt, indem sie durch „natürliche Sukzession“ zuwachsen oder durch verschiedene Bebauungsmaßnahmen entfernt werden, so Hauser weiter. Durch diese Konflikte und große Umwege, komme der Schäfer mit seiner Tierherde nur langsam und deutlich schlechter zu den Bewirtschaftungsflächen.

Der zur Hälfte zugewachsene Schaftriebweg wird in seinem ursprünglichen Zustand wiederhergestellt. Foto: Weidlich

Hier seien auch die Naturschutzgebiete Ruine Albeck und die Landschaftspflegeflächen wie Wachholderheiden – etwa der Ruinenhang – miteinbezogen. Diese Landschaften seien nicht naturgegeben und würden seit Generationen tatkräftig von Schäferbetrieben bewirtschaftet, „um die Landschaften so zu erhalten und zu formen, wie wir sie kennen“, so Hauser. Die Schafweiden sollen eine funktionierende Biotopvernetzung bilden. Auch eine potenzielle Ausbreitung und Wiederansiedlung von Pflanzen und Tierarten sei durch die Wanderschäferei gewährleistet.

Das sei der Grund, jetzt eine Verbesserung in einem Abschnitt des Schaftriebweges zum Naturschutzgebiet Albeck, indem im Zuge der Erstpflege die Defizite als Sicherheitsmaßnahme bearbeitet werden.

Damit wird auch die Aufrechterhaltung des Magerrasens im Naturschutzgebiet Albeck und des Biotopverbunds gewährleistet. Der jetzt bearbeitete Abschnitt des Schafwegs befindet sich zwischen dem Stadtrand an der Bergfelder Klinge und der Balinger Straße. Hier werden natürliche Sukzessionen zurückgedrängt und dabei werden auch die abgestorbenen Eschen seilunterstützt gefällt oder umgerissen.

Der Teilabschnitt des Schafwegs befindet sich zwischen Bergfelder Klinge und der Balinger Straße. Foto: Weidlich

In die geplante Maßnahme seien er selbst als als Projektleiter, der örtliche Revierleiter Karl-Heinz Mertes, das Forstunternehmen Reich sowie die städtischen Forstwirte involviert. „Sie werden die praktische Umsetzung der Maßnahme durchführen“, so Hauser.