Die Mühlheimer Störche haben Nachwuchs. Foto: Strobel

Paar im Nest auf dem Kirchturm hat zwei Junge ausgebrütet. Zweites Nest geplant.

Sulz-Mühlheim - Nicht nur die Schwäne in Sulz haben Nachwuchs: Zwei Storchenjungen sind im Nest auf dem Mühlheimer Kirchturm geschlüpft.

Dietmar Strobel beobachtet das Nest jeden Tag und führt penibel Protokoll. Er hat den ersten Storch schon am 5. Februar am Kirchturm gesichtet. Drei Wochen später hat ein Storch das Nest in Beschlag genommen und schon mal geklappert. Es dauerte nicht lange, bis sich ein zweiter Storch einstellte. Am 29. Februar, erzählt Strobel, hätten sie sich mit Schnäbelklappern begrüßt.

Dohlen könnten für jungen Störche eine mögliche Gefahr sein

Ob es die Vögel vom vergangenen Jahr sind, die sich wieder eingefunden haben, kann er nicht mit Gewissheit sagen. Die Nummern auf den Ringen am Bein waren zu verschmutzt, um sie lesen zu können. Von den Neuankömmlingen weiß Strobel aber, dass das Männchen aus Munderkingen und das Weibchen aus Achern-Gamshurst stammt, beide 2017 geboren. Brutbeginn war schon vor etwa sechs Wochen. Dietmar Strobel hat erstmals Ende April ein Junges im Nest entdeckt.

Die Störche sind bereits eifrig dabei, Nahrung für den hungrigen Nachwuchs zu besorgen. Einer von ihnen bleibt immer im Nest zum Schutz der Brut. Um den Kirchturm herum fliegen Dohlen, die für jungen Störche eine mögliche Gefahr sein könnten. Vielleicht hätten sie es aber auch nur auf Essensreste abgesehen, vermutet Strobel. Kalte Nächte könnten ebenfalls gefährlich sein: "Die Jungen haben noch kein Gefieder. Aber bis jetzt sieht alles gut aus."

Zweites Nest geplant

Andere Störche waren bereits da, mussten aber, weil das Nest besetzt war, weiterziehen. Dass sich ein Storchenpaar in Mühlheim niederließ und sich offenbar hier auch wohlfühlt, führt Strobel darauf zurück, dass sie sich hier nur ins gemachte Nest setzen mussten. Nahrung gebe es genug: "Störche fressen vor allem auch Mäuse", weiß er.

Es sei nun geplant, in einem Feuchtbiotop an der Autobahn Störchen ein zweites Nest anzubieten. Es soll auf einem extra dafür errichteten Mast gebaut werden.