"Polizeieinsatz" beim Friedhof: Dort finden Dreharbeiten zum Schwarzwaldkrimi statt. Foto: Steinmetz

Polizeiautos stammen aus der Requisite. Ort wegen des Apfelguts als Drehort herausgesucht?

Sulz-Hopfa - Der Rainweg ist für den Verkehr gesperrt: Am Friedhof ist offenbar ein Einsatzort der Kommissare des neuen ZDF-Schwarzwaldkrimis, der seit Dienstag in Hopfau gedreht wird. Dort stehen zwei Polizeiautos, eines davon zivil. Ist ausgerechnet hier, in idyllischer Umgebung, ein Mord passiert? Man kann nur spekulieren, denn Informationen zu den laufenden Dreharbeiten gibt es nicht – noch nicht. Begründet wird dies damit, dass wegen der Corona-Pandemie strengste Schutzmaßnahmen eingehalten werden müssten. In der Tat sieht man Mitglieder der Filmcrew auch auf der Straße mit Maske.

Im Ort selbst ist, außer den Hinweispfeilen zur Technik und zum "Set 2"– , von den Filmaufnahmen nichts zu bemerken. Es ist sehr ruhig, kaum jemand ist am Mittwochvormittag im Dorf unterwegs. Die Parkplätze am Schulhaus und bei der Feuerwehr sind jedoch voll gestellt mit Fahrzeugen. Hier befindet sich die Basisstation der Technik.

Ort wegen des Apfelguts als Drehort herausgesucht?

Ortsvorsteher Thomas Mutschler hat zwar mit zwei Mitarbeitern des Filmteams kurzen Kontakt gehabt, nicht aber zu den Schauspielern. Er weiß auch nicht, worum es in dem Krimi geht und wie letzten Endes Hopfau dargestellt wird. Er hofft positiv – idyllisch und romantisch und nicht öde und hinterwäldlerisch. "Damit will ich Hopfau nicht in Verbindung gebracht haben", sagt der Ortsvorsteher. Hopfau liegt eigentlich am Rande des Schwarzwalds. Möglicherweise, vermutet Mutschler, sei der Ort wegen des Apfelguts als Drehort herausgesucht worden. Die Neugierde ist da. Die Filmaufnahmen interessieren natürlich die Dorfbewohner, wohl vor allem auch deshalb, weil ein Geheimnis daraus gemacht wird.

Eric Seeger hat von seiner Tankstelle aus beobachtet, wie Harleys in die Au hereingefahren sind. Die Szene sei mehrfach wiederholt worden. Gestört oder beeinträchtigt fühlt sich der Tankstellenbesitzer nicht. "Arg viel bekommen wir nicht mit", meint er. Die Beeinträchtigungen durch die zeitweisen Sperrungen und die Parkplatzbelegung hält auch der Ortsvorsteher für erträglich. Zu Behinderungen sei es nicht gekommen.

Mutschler schaut sich, wie er zugibt, nur die etablierten Krimis im Fernsehen an. Der zweiteilige Schwarzwaldkrimi des ZDF "Und tot bist du" im vergangenen Jahr hat ihn nicht interessiert. Die neue Folge werde er sicher anschauen. Rolf Springmann hat vom Amselweg aus noch wenig von den Dreharbeiten mitbekommen. Er nimmt’s gelassen, dass er seine geplante Radtour wegen der Sperrung des Rainwegs ändern muss. Ob der Film etwas fürs Image des Ortes bringt, bezweifelt der frühere Stadtrat.

Polizeiautos stammen aus der Requisite

Uwe Vincon aus Hopfau, Polizeisprecher in Konstanz, kommt gerade vom "Set" am Hopfauer Friedhof zurück. Er ließ sich bestätigen, dass die Polizeiautos aus der Requisite stammen. Anfragen, ob die Polizei mitwirke, gebe es immer wieder. Bei Absperrungen sei man behilflich. "Wir stellen uns aber nicht für Dreharbeiten zur Verfügung. Wir haben andere Aufträge", betont er. Die Aufnahmen am Friedhof seien interessant gewesen. Auch beim Duttenhofer’schen Hofladen wurde gefilmt. Das Gebäude habe etwas Uriges und sei seit sicher mehr als 40 Jahren unverändert, meint Vincon. So idyllisch es im Glatttal ist: Auf die Idee, dass die Produktionsfirma des ZDF nach Hopfau kommt, wäre er nicht gekommen. Aus der Praxis heraus hätte er, wie er meint, genug Kriminalfälle, die sich für Drehbücher eigneten. Er ist froh, dass der Kriminalfilm nicht authentisch sei.    Im Schwarzwaldkrimi "Und tot bist du" waren Jessica Schwarz als Kommissarin Maris Bächle und Max von Thun als Kommissar Konrad Diener die Hauptdarsteller. Das Ermittler-Duo leitete im Film die Mordkommission Freudenstadt. Die Handlung spielte auf zwei Zeitebenen: in der Zeit der französischen Besatzung nach dem Zweiten Weltkrieg und in der Gegenwart. Der an 45 Drehorten spielende Zweiteiler brachte dem ZDF eine Einschaltquote von mehr als 19 Prozent ein.