In der Statistik stehen Diebstähle, einfache und schwere zusammengenommen, mit 27 Prozent ganz vorne. (Symbolbild) Foto: dpa-Zentralbild

In puncto Kriminalität gibt es in den Stadtteilen teils deutliche Anstiege. Polizei legt die Statistik vor.

Sulz - Landesweit gingen die Straftaten um fünf Prozent zurück, in Sulz stiegen sie dagegen um drei Prozent an. So richtig erklären konnten Ulrich Effenberger, Leiter des Polizeireviers Oberndorf, und Norbert Burkhardt, Leiter des Sulzer Polizeipostens, am Montag dem Gemeinderat diesen Trend nicht. "Es gibt keine Ballung eines Delikts", versicherte Effenberger.

Die Polizei hat jedoch mehr Straftaten aufgeklärt. Die Quote erhöhte sich von 65 auf rund 67 Prozent. Zum Vergleich: Landesweit liegt die Aufklärungsquote bei 62 Prozent, im Bereich des Polizeipräsidiums Tuttlingen bei 65 Prozent. Der Anstieg der Straftaten führte dazu, dass Sulz im Hinblick auf die Häufigkeitszahl im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums von Platz fünf auf Platz sieben abrutschte.

Von 2012 bis 2015 zeigt die Entwicklungskurve der Delikte ein in etwa gleichbleibendes Niveau, steigt dann aber von 365 auf 410 im Jahr 2016 und auf 422 im vergangenen Jahr an.

Diebstähle am häufigsten

Was die Häufigkeit angeht, stehen Diebstähle, einfache und schwere zusammengenommen, mit 27 Prozent ganz vorne, gefolgt von Sachbeschädigungen (17 Prozent), Körperverletzungen (14 Prozent) und Rauschgiftdelikten (neun Prozent), die 2016 noch auf Platz zwei kamen. Besonders drastisch ist der Anstieg bei den so genannten Rohheitsdelikten: Hier wurde eine Erhöhung von 48 auf 78 Taten festgestellt (plus 62 Prozent). Davon entfallen auf einfache Körperverletzung 58 und auf Nötigung zehn Fälle. Die angezeigten Beleidigungen verzeichneten einen Anstieg von 14 auf 20. Ebenfalls stark zu nahmen die einfachen Diebstähle von 58 auf 74 (plus 28 Prozent).

Einen deutlich rückläufigen Trend weisen die Fallzahlen bei Betäubungsmittel-Delikten auf. Diese gingen von 65 auf 38 Fälle zurück (minus 42 Prozent).

Auch schwerer Diebstahl kam nicht mehr so häufig vor: Hier ergab sich ein Rückgang von 56 auf 38 Fälle. Seit Jahren rückläufig sind die Wohnungseinbrüche, in Sulz von fünf auf zwei. Bei der Polizei gebe es eine Gruppe, die sich speziell um diese Einbrüche kümmere, informierte Effenberger. Er wies auch auf die Sicherheitsmesse in Sulz hin, die dafür ebenfalls einen Beitrag leistete. Norbert Burkhardt betrachtete die Entwicklung der Straftaten in den Stadtteilen, die dort teils stark zunahmen. Beispielsweise in Fischingen: Dort kam es zu einer Erhöhung von sieben auf 19 Fälle. Das sei mit Nachbarschaftsstreitigkeiten zu begründen, sagte Burkhardt. Die Straftaten stiegen auch in Holzhausen (von elf auf 24), Renfrizhausen (von neun auf 18), Sigmarswangen (von eins auf 15) und Hopfau (von drei auf 13) an. Kriminalitätsschwerpunkte konnte Burkhardt in den Stadtteilen jedoch nicht ausmachen.

Mehr männliche als weibliche Tatverdächtige

Von den insgesamt 231 Tatverdächtigen 2017 (2016: 221) in Sulz waren 175 männlich und 42 weiblich. Erwachsene waren es 176, Kinder neun, Jugendliche 18 und Heranwachsende 28. Nichtdeutsche Tatverdächtige waren es 50 (knapp 22 Prozent). Deren Anteil im gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Tuttlingen liegt bei 33 Prozent. Sulz sei unauffällig, sagte Effenberger. Die Straftaten 2018 gingen im Vergleichszeitraum des Vorjahrs von 96 auf 87 zurück.

Das Polizeirevier Oberndorf hat 39 Beamte, davon sind fünf in Sulz. Ein Polizist werde ab dem 1. Mai das Revier verlassen. Effenberger befürchtet, dass in den nächsten drei bis vier Jahre die Personalprobleme bestehen bleiben.