Die Zahl der Betäubungsmitteldelikte ist im Vergleich zum Vorjahr in Sulz gestiegen. Symbol-Foto: Pedersen Foto: Schwarzwälder Bote

Kriminalitätsstatistik: Polizisten präsentieren Zahlen aus dem Jahr 2018 in jüngster Gemeinderatssitzung

Die Zahl der Betäubungsmitteldelikte und die Straßenkriminalität in Sulz und den dazugehörigen Ortsteilen ist gestiegen: Das geht aus der Kriminalitätsstatistik der Stadt für das Jahr 2018 hervor, die in der vergangenen Gemeinderatssitzung vorgestellt wurde.

Sulz. 13,5 Prozent mehr Betäubungsmitteldelikte muss die Stadt Sulz im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. "Man muss aber auch dazu sagen, dass im Bereich Betäubungsmittel verstärkt kontrolliert wird", erklärte Ulrich Effenberger vom Polizeirevier Oberndorf, der mit seinem Kollegen Norbert Burkhardt, Leiter des Polizeipostens in Sulz, die Kriminalitätsstatistik des vergangenen Jahres für die Stadt Sulz dem hiesigen Gemeinderat vorstellte.

Das Problem zeige sich vor allem bei Jugendlichen. Deshalb überlegt die Polizei nun, einen Sachbearbeiter an die Sulzer Schulen zu schicken, um über Drogenmissbrauch aufzuklären. "Kiffen ist uncool. Cool ist, ›Nein‹ zu sagen. Das muss den Jugendlichen vermittelt werden", so Effenberger.

Auch die Straßenkriminalität habe um 38,5 Prozent zugenommen. Das sind im Vergleich zum Vorjahr 20 Fälle. 18 von diesen seien auf Sachbeschädigungen von Fahrzeugen zurückzuführen.

Insgesamt sei die Zahl der Straftaten aber um 13 Prozent gesunken. "Zum Vergleich: Landesweit waren es nur 1,3 Prozent", so Effenberger. Außerdem sei der Kreis Rottweil inzwischen der sicherste Kreis in ganz Baden-Württemberg beim Thema Wohnungseinbrüche. Bei der Aufklärungsquote gab es allerdings einen leichten Rückgang um 2,6 Prozent.

Die Straftaten insgesamt gliedern sich ab zehn Fällen in folgende Deliktsbereiche: Bei 20,4 Prozent der Straftaten handle es sich um Sachbeschädigungen, bei 16,3 Prozent um einfache Diebstähle, bei 11,7 Prozent um Rauschgiftdelikte, bei 11,3 Prozent um Beleidigungen, bei 10,4 Prozent um schwere Diebstähle, bei 9,5 Prozent um Betrug, bei 9,3 Prozent um Körperverletzung und bei 5,2 Prozent um Nötigung und Bedrohung. Der Rest zähle zu sonstigen Strafbeständen.

Während in der Kernstadt sowie auf Kastell, in Fischingen, Holzhausen, Mühlheim, Glatt und Hopfau die Strafentwicklung insgesamt gesunken ist, stieg diese auf der Schillerhöhe, in Bergfelden, in Renfrizhausen, in Sigmarswangen und in Dürrenmettstetten an.

Sinkende Fallzahlen könne die Stadt vor allem bei den Rohheitsdelikten, wie Körperverletzung, bei Diebstählen, Beleidigungen und Betrugsfällen verzeichnen. Die Polizisten warnen an dieser Stelle vor allem vor den "Enkeltricks" oder ähnlichen Maschen, bei denen ältere Menschen um ihr Geld gebracht werden sollen.

Bei drei Viertel der Tatverdächtigen in Sulz handle es sich um Männer. Die meisten Tatverdächtigen sind außerdem erwachsen, etwas mehr als ein Drittel seien aber auch Kinder und Jugendliche. Die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen sei im Vergleich zum Vorjahr von 50 auf 66 Personen gestiegen. Verkehrsunfälle mit Personenschäden, unter Einfluss von Alkohol, oder mit Unfallflucht sind gestiegen, während die Drogenfahrten gesunken sind.

Zum Schluss kündigten die Polizisten noch an, dass auch in Sulz noch vor der Sommerpause die sogenannten "Bodycams" eingeführt werden. Das sind Kameras, die die Polizisten einschalten können, wenn es zu kritischen Situationen bei Einsätzen kommt, in der Hoffnung, dass sich diese – bei beispielsweise aggressiven Leuten – dahingehend positiv auswirken, dass sich solche dann zurückhalten und Polizisten nicht angreifen.