Lothar Ulsamer und Reiner Imdahl von Daimler standen bei der Bürgerversammlung Rede und Antwort. Foto: Steinmetz

Daimler will mit Lärmmodell die Belastungen darstellen. Eigentümerbefragung positiv bewertet.

Sulz-Bergfelden - "Was kann man tun, um den Lärm einzudämmen, so dass er nicht belästigt?" Lothar Ulsamer von der Daimler AG bat bei der Bürgerversammlung die Bergfelder um Mithilfe. Ein Lärmschutzgutachten ist gesetzlich vorgeschrieben und wird in Auftrag gegeben.

Darüber hinaus will Daimler, wie Reiner Imdahl erläuterte, zusätzlich ein Lärmmodell erstellen. Dazu müsse man die Stellen kennen, an denen die Belastung für die Bevölkerung am größten sei.

Die geräuschintensivsten Module des Prüfzentrums sind nach Auskunft von Imdahl das Oval mit der dreispurigen Straße, die Messgerade, auf der auch beschleunigt wird, und der Dauerlaufkurs, auf dem permanent bis zu 70 Fahrzeuge unterwegs sind. Vorgesehen sei ein Dreischichtbetrieb rund um die Uhr. Sonntags werde ebenfalls gefahren, wenn auch etwas reduziert. Imdahl räumte ein, dass dies noch Verhandlungssache sei.

Auf dem Prüfzentrum sollen vor allem Zukunftsprodukte getestet werden, darunter Fahrzeuge mit geräuscharmem Elektroantrieb. Neben neuen Antriebssystemen werden auch Assistenzsysteme zum sicheren Fahren entwickelt und geprüft. Beschäftigt würden im Prüfzentrum Ingenieure, Techniker, Meister und Facharbeiter, teilte Imdahl weiter mit.

Ein wesentlicher Punkt zur Realisierung des Prüfzentrums ist, die erforderlichen Grundstücke auch erwerben zu können. Bürgermeister Gerd Hieber informierte über die Eigentümerumfrage der Stadt Sulz, die als Stimmungsbild für die Verkaufsbereitschaft gewertet wird.

Danach sind die Eigentümer von 16 Prozent der Grundstücke nicht bereit zu veräußern. Von 28 Prozent der Befragten gab es keine Rückmeldung. Diese wurden jedoch zu den 84 Prozent gerechnet, die potenziell verkaufen würden. Für Landwirt Ernst Schmid war dies nicht nachvollziehbar. Er schätzt das Potenzial der Nicht-Verkaufswilligen auf 30 Prozent. Gleichwohl wertete Lothar Ulsamer das Umfrageergebnis als "sehr positiv", zumal hinsichtlich des Preises die Karten nicht auf den Tisch gelegt worden seien.

Momentan werden agrarstrukturelle Untersuchungen vorbereitet. Alle landwirtschaftlichen Betriebe in dem fraglichen Gebiet werden, so Hieber, angeschrieben. Aus den Antworten soll abgeleitet werden, welche Lösungen für sie angedacht werden müssten.