Erwin Stocker (rechts) ehrt den Ortsarchivar Siegfried König. Fotos: Sikeler Foto: Schwarzwälder-Bote

Bauplätze in Bergfelden sind begehrt / Ortsvorsteher Stocker wünscht sich weniger "Kirchturmpolitik"

Von Jens Sikeler

Sulz-Bergfelden. In seinem Jahresrückblick hoffte der Bergfelder Ortsvorsteher Erwin Stocker auf einen Großinvestor für Sulz, wandte sich gegen "Kirchturmpolitik", freute sich über das Interesse an Bauplätzen in Bergfelden und war stolz auf das Erreichte.

Seine Enttäuschung merkte man Stocker immer noch an, wenn er über die Entscheidung von Mercedes-Benz sprach, das Testgelände in Immendingen und nicht in Sulz zu bauen. "Daimler wäre machbar gewesen", ist er nach wie vor überzeugt – und aus seiner Sicht auch bitternötig. "Wir brauchen einen Großinvestor", betonte er.

Der Arbeits- und Ausbildungsplätze wegen und weil Stocker die Folgen der demografischen Entwicklung fürchtet. "Es geht jetzt mit dem regionalen Gewerbegebiet weiter", so Stocker. Seinen Optimismus begründet er auch mit einer Studie, die vor allem den Gebieten entlang der A 81 viel Entwicklungspotenzial zutraut.

Vor Mittlerweile 41 Jahren ist die Gesamtstadt Sulz aus der Gemeindereform hervorgegangen. Für Stocker war das Grund genug Bilanz zu ziehen. Und die fiel zwiespältig aus. Für die Zukunft wünschte er sich "weniger Kirchturmpolitik". Auf die Vereine sieht er zum Beispiel Fusionen zukommen. Und er überlegte auch, "ob es nicht Sinn macht, manche kommunalpolitische Bereiche zusammenzulegen" – und verwies dabei auf die Diskussion um die Kindergärten. "Große Kindergärten können auch mehr leisten", zeigte er sich überzeugt. Über die "Prügel", die die Gemeinderäte während der Diskussion um die Zukunft der Kindergärten bekamen, hat sich Stocker jedenfalls geärgert.

Bergfelden hatte Ende 2012 genauso viele Einwohner wie vor einem Jahr, nämlich genau 1674. Die Zahl der Geburten sank von 16 auf zwölf. Die Zahl der Todesfälle stieg dafür von acht auf zehn. Sieben Paare gaben sich im Bergfelder Rathaus im Jahr 2012 das Ja-Wort. Begehrt sind die Bauplätze im Bergfelder Baugebiet Härtenwiesen. Sechs Bauplätze hat die Gemeinde dort im vergangenen Jahr verkauft. Damit, so Stocker, seien nur noch zwei Plätze vorhanden. Außerdem seien einige Baulücken im Ort geschlossen worden. Auch für die 14 Bauplätze im vierten Abschnitt von Härtenwiesen II gibt es bereits sieben Anfragen. Für Stocker ist das ein Zeichen dafür, "dass Bergfelden eine interessante Wohngemeinde ist". Wie immer bei den Silvestersitzungen lobte der Ortsvorsteher das ehrenamtliche Engagement im Ort. Einen hob er dabei besonders hervor: Ortsarchivar Siegfried König. Der kümmert sich mittlerweile auch um die Kleindenkmäler in und um Bergfelden. Als Zeichen der Wertschätzung erhielt er ein Präsent.