Energie: EnBW zieht Antrag für dritten Standort auf dem Brachfeld zurück / Rückstellung für Bettenberg

Das Landratsamt hat die Windenergieanlage zwei auf dem Brachfeld genehmigt. Für die Windkraftanlage drei, ebenfalls auf Sulzer Gemarkung, habe die EnBW den Genehmigungsantrag zurückgezogen, teilt der Erste Landesbeamte, Hermann Kopp, unserer Zeitung mit.

Sulz/Dornhan. Die Stadt Sulz hatte bislang ihr Einvernehmen für die beiden Windkraftanlagen auf ihrer Gemarkung versagt. Der Standort zwei hätte, so Kopp, aber nicht abgelehnt werden können.  Das Landratsamt   hatte zu den Gutachten der EnBW und der Stadt, die teilweise zu gegensätzlichen Ergebnissen gekommen waren, noch ein eigenes drittes in Auftrag gegeben. Daraus geht hervor, dass für die Häuser in der Reinau keine optisch bedrängende Wirkung vorliegt. Die Voraussetzungen für die Genehmigung seien daher vorhanden.  Kopp fügt aber hinzu: "Wir haben im Moment noch keine sofortige Vollziehbarkeit  angeordnet." Das heißt, im Falle eines Widerspruchs gegen die Genehmigung hätte dieser aufschiebende Wirkung und stünde einem Baubeginn entgegen. Mit einem zeitnahen Baubeginn rechnet Kopp aber ohnehin nicht, weil die EnBW zuvor noch erfolgreich ein Ausschreibungsverfahren bei der Bundesnetzagentur durchlaufen müsse, um Leistungen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für die Anlage zu erhalten. 

Zum Sachstand bezüglich der Windenergieanlage eins auf dem Kalten Feld, das zur Dornhaner Gemarkung gehört, weist Kopp darauf hin, dass man dort auf eine Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs (VGH) im einstweiligen Rechtsschutzverfahren warte. In erster Instanz sind die Windkraftgegner in Freiburg damit gescheitert.  Die ausstehende Entscheidung des VGH werde zeigen, so Kopp, "ob wir richtig gearbeitet haben".

Die Windenergieanlage drei  der EnBW hat sich mit der Antragsrücknahme erledigt. "Sie war noch nicht entscheidungsreif", erklärt Kopp. Die Repowering-Anlage, die das vorhandene Windrad auf Dornhaner Gebiet  ersetzen sollte, wird ebenfalls nicht gebaut. Auch die Firma WEDIS Regenerative Energien GmbH habe ihren Antrag zurückgenommen.  Gegen beide Anlagen gab es Einwände der Flugsicherung, da das Drehfunkfeuer in Sulz gestört werden könnte.

Bürgermeister Gerd Hieber kündigte an, dass sich der Gemeinderat nun erneut mit Windkraft auseinandersetzen werde.

Dies wird auch Thema des Dornhaner Gemeinderats sein, der am 29. Januar eine Sondersitzung hat (Beginn 18 Uhr im Bürgersaal). Die Firma Enercon will zwei Windräder  mit jeweils knapp 230 Metern Gesamthöhe auf dem Bettenberg  in Fürnsal errichten.   Das Gremium berät darüber, ob das Vorhaben  erneut zurückgestellt wird. Private Bedenken und die Stellungnahme des Regierungspräsidiums lägen vor, sagte Bürgermeister Markus Huber. Es sehe danach aus, als ob der Bettenberg für eine Bebauung mit Windrädern weiter eingeengt werden müsse. Huber: "Wir haben fachlichen Rat, damit wir möglichst keine Fehler machen."

Nach Auskunft von Kopp kann das Landratsamt die Zurückstellung um höchstens ein Jahr nur dann verlängern, wenn ein besonderer Grund dafür vorliege.