Bärbel und Bernd Lambacher vor dem Lamm in Sulz. Foto: Steinmetz

Wieder ein Schritt in Richtung Normalität. Bärbel und Bernd Lambacher haben 1995 "Lamm" übernommen.

Sulz - "Die Band" spielte am Samstagabend im Biergarten des "Lamms" Oberkrainer-Musik. "Die Leute waren gut drauf, und alle haben sich gefreut, dass etwas los war", sagt Bärbel Lambacher. Der einzige Wermutstropfen: Die Gästezahl musste auf 100 begrenzt werden - und auch sonst gab es einige Corona-Regeln zu beachten.

Bärbel Lambacher hat vor 25 Jahren zusammen mit ihrem Mann Bernd das "Lamm" von ihren Eltern Karl Albert und Helene Ziegler übernommen. 1995 ist die Traditionswirtschaft, die seit mehr als 150 Jahren in Familienbesitz ist, komplett umgebaut worden. Fremdenzimmer wurden eingerichtet und modern ausgestattet. Bärbel Lambacher hat das Lokal mit seiner gut-bürgerlichen Speisekarte weitergeführt. Das habe sich auch bewährt, sagt sie. Seit vier Jahren steht sie selber in der Küche. Ihre selbst gemachten Maultaschen sind beliebt, das gilt auch für die Kutteln, die nicht nur während der Fasnet serviert werden.

Stammtisch wurde "immer kleiner"

Das "Lamm" hat sich in den vergangenen 25 Jahren zu einem Speiselokal entwickelt, während der Stammtisch "immer kleiner" wurde. Zunehmend an Bedeutung hat der Beherbergungsbetrieb gewonnen. Mit der Ferienwohnung im ehemaligen "Schwanen" kann Bärbel Lambacher heute 25 Betten anbieten. Sie werden auch gut belegt von Firmenmitarbeitern, Geschäftsleuten und Tagesausflüglern, die auf dem Neckartalradweg unterwegs sind.

Die Belegung mit Radtouristen kann allerdings von Jahr zu Jahr schwanken, abhängig vom Wetter. "Urlauber haben wir in Sulz ansonsten nicht", sagt Bärbel Lambacher. Noch kann sie allerdings nicht sagen, wie sich die Beherbergungszahlen in diesem Jahr entwickeln. Die Urlaubszeit in Baden-Württemberg beginnt erst jetzt. Möglicherweise entschließen sich viele, ihren Urlaub in der Region zu verbringen.

Stornierungen stapeln sich während Lockdown

Die Lambachers sind jedenfalls froh, dass sie das "Lamm" wieder für ihre Gäste öffnen können. Mit dem Lockdown hatten sich die Stornierungen beängstigend hoch gestapelt. Dabei hatten die Inhaber des "Lamms" noch Anfang des Jahres viel Geld in eine neue Theke und Kühlanlage investiert. Nach der Fasnet kam Corona mit ungeahnten Folgen, und die Wirtschaft musste vorübergehend geschlossen werden.

Inzwischen gibt es wieder Buchungen. Was bleibt, sind gewisse Unsicherheiten. Ständig hatten sich auch die Corona-Auflagen geändert. Der "Papierkram" habe enorm zugenommen. Die Übernachtungsgäste müssen aufs gewohnte Frühstücksbuffet verzichten, stattdessen werden sie jedoch freundlich bedient.

Hygienekonzept für Jubiläumsfest

Für das Jubiläumsfest im Biergarten hatten die Lambachers ein Hygienekonzept ausgearbeitet. Die Abstände der Tische sind genau abgemessen worden. Auch wurde darauf geachtet, dass nicht zu viele Leute an einem Tisch saßen. Über die Straße durfte nichts verkauf werden.

Bärbel und Bernd Lambacher ziehen ein positives Fazit: "Alles war okay." Alle Besucher hätten sich am Jubiläumsabend an die Regeln gehalten. Man könne, wenn man sich diszipliniert verhalte, auch in einer schwierigen Zeit ein Fest veranstalten. Das Jubiläum, meint Bernd Lambacher, sei dafür ein Startschuss gewesen.