Michael Widmann stellt das Programm der Diakonie des Kirchenbezirks Sulz vor. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Programm: Diakonie des Kirchenbezirks Sulz plant eine Reihe von Veranstaltungen

Sulz. Die Bereitschaft, in den Freundes- und Arbeitskreisen Flucht mitzuhelfen, nehme ab, stellt Michael Widmann fest. Der Referent für Flüchtlingsarbeit der Diakonie des Kirchenbezirks Sulz führt dies unter anderem auf die veränderten Anforderung zurück. 2016 war der "große Run". Ehrenamtliche halfen tatkräftig mit, damit sich die Asylsuchenden zunächst einmal zurecht finden konnten. Nachdem die Grenzen dicht seien, kämen Flüchtlinge nur noch vereinzelt nach Deutschland und somit auch nach Sulz. Hauptaufgabe der Ehrenamtlichen sei mittlerweile, Flüchtlingen zu helfen, wie sie sich in die Gemeinschaft einbringen und ein Heimatgefühl entwickeln könnten. "Es geht darum, Beziehungen zu knüpfen und Vertrauen zu schaffen", erklärt Widmann die neuen Schwerpunkte.

Seit 2016 habe man sich ständig umorientiert. Nach wie vor gefragt seien aber Unterstützung bei der Arbeits- und Wohnungssuche.

Widmann glaubt, dass es nach der nächsten Europawahl weitere Veränderungen geben wird – aus seiner Sicht nicht unbedingt zum Positiven, was die Flüchtlingsarbeit betrifft. Dass durchaus etwas bewirkt werden könne, zeigt er an Beispielen auf. In Horb ist vor einem Jahr das Kunstprojekt "ARTpark" der Diakonie ins Leben gerufen worden. Dazu wird es in diesem Jahr wieder ein monatliches Programm mit Musik, Filmen und Theater geben. Das seien Angebote für Kunstinteressierte. Es komme zu Kontakten und Gesprächen zwischen Einheimischen und Flüchtlingen. "Das ist ein Erfolg", bilanziert Widmann. Ebenso der "Brotlauf" in Sulz: Am Firmenlauf im Sommer nahm auch ein Flüchtlingsteam teil. Das sei positiv wahrgenommen worden.

In Sulz richtet die evangelische Kirchengemeinde einen Mittagstisch ein (wir berichteten). Die Diakonie ist hier ebenfalls mit eingebunden. Widmann will dort auch ein Thema gestalten. Außerdem wird es im evangelischen Gemeindehaus mehrere Veranstaltungen der Diakonie zum Thema Integration, Migration und Flucht geben. Start ist am 30. Januar: Der Bürgermeister von Golzwo/Brandenburg, Frank Schütz, zeigt einen Film und berichtet, wie die Bürger auf die Ankunft der syrischen Familien reagiert haben und wie Integration gelungen ist. Ein weiterer Referent ist ein Crewmitglied des Rettungsschiffs Mission Lifeline. Der Oberbürgermeister von Lahr, Wolfgang Müller, spricht über seine Erfahrungen bei der Integration von Flüchtlingen, und der Journalist Arnd Brummer referiert über Migration.

Zudem gibt es noch eine weitere Veranstaltungsreihe mit Nachtgebeten, die alle zwei Monate stattfinden, das erste am 20. Februar, ab 19 Uhr im evangelischen Gemeindehaus Sulz zum Thema Flucht. Auf eine christliche Einstimmung folgt jeweils ein Impulsvortrag. Den ersten übernehmen Pfarrer Thomas Hämmerle und Diakon Geoffrey Schwegler. Zu den Vorträgen und den Nachtgebeten sind alle Interessierten eingeladen.