Optimist und Pessimist fahren mit der Ruderhexe davon. Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnetsausklang: Optimist und Pessimist halten am Narrenbrunnen Zwiesprache und entschwinden dann

Eine kurze, intensive Fasnet ließen die Sulzer Narren am gestrigen Dienstagabend am Narrenbrunnen ausklingen. Ein letztes Mal für 2018 zeigten die Hexen und Weißnarren ihren Tanz. Danach hielten Optimist und Pessimist ihr Zwiegespräch.

Sulz. Es ist wieder allerhand passiert, über das der Optimist lachte und der Pessimist klagte. So erzählten sie vom Musikvereinsvorsitzenden, der nach Neuseeland reisen wollte. Der Koffer war am Abend davor voll bepackt, den Koffer schließen, dachte sich Hans Gühring, kann man aber morgens noch und ging schlafen. Derweil kuschelte sich die Hauskatze in die Kleider rein, bis sie mal ein dringendes Geschäft erledigen musste. Der Geruch weckte den Musikerchef: "Nachts om Drei füllt er voll Wut sei Wäschmasche", machte sich der Optimist lustig. Und gab gleich den guten Rat: "Koffer abends schließe, des wär au ganz sche."

"Holliday on Ice" in Stuttgart genoss Metzger Hölle mit seiner Frau. In der Pause hätte er aber gern etwas gegessen und getrunken. Er zückte den Geldbeutel und wird, so der Optimist, "augenblicklich ganz verrückt". Der Beutel war nämlich leer – bis auf auf einen Zettel. Darauf stand: "Bitte füll den Beutel wieder auf, ich hab’ Geld gebraucht, und jetzt ist er leer. Es grüßt ganz lieb dein Sohn dich sehr." Da wurde es nichts mehr mit der Bratwurst.

Beim Promiraten während der Fasnetseröffnung freute sich einer darüber, dass er im Häs ganz schnell, weil stadtbekannt, erkannt wurde und nun als erster Straßenkehrer zu den Prominenten gehört. Er hat aber noch einen anderen Job: Er führt die Narren mit dem Bus zu ihren Terminen. Als er kürzlich den Bus parkte und das Licht anließ, wollte das Gefährt "oms Verrecka nemme" starten. Die Narren mussten auf den Busfahrer warten. Zu nörgeln hatten sie auch an dessen Sangeseinlage im Bus auf der Fahrt nach Sigmarswangen ausschließlich mit 15 Frauen. Er sang durchs Mikro: "Hab mein Wagen voll geladen, voll mit ...".

Das diesjährige Narrenfreundschaftstreffen war aus Sicht von Optimist und Pessimist ganz schön blamabel. Da ist zuerst vergessen worden, die Stadthalle zu reservieren, weshalb in die Halle 18 ausgewichen werden musste. Die war dann kalt, halb leer, und die Musik habe den Rest vertrieben. "Do tut sich der Gast mit trenka grausig schwer."

Missgeschicke passieren nicht nur Sulzern. Eine Hexengruppe aus Nufringen erkundigte sich beim Freundschaftstreffen nach ihrem Auftritt, es stand aber nichts von ihnen auf dem Programmzettel. Die Nufringer Hexen stellten fest, dass sie bei der falschen Veranstaltung waren. Ihr Auftritt wäre bei den Hofnarren in Renfrizhausen gewesen.

Dumm gelaufen ist es für eine Wirtin, die an ihrem freien Abend bei der Fasnet war. Am anderen Morgen quälte sie sich aus dem Bett, schleppte sich ins Bad, schlug die Tür zu, hatte die Klinke in der Hand und war eingesperrt. Fünf Stunden später befreite sie ihr zufällig heimkommender Sohn. Der Optimist dichtete: "Drom Claudi, bevor du aufträgscht deine Schminke, prüf am besten vorher Schloss und Klinke."

Beim Breaglerabend ist es passiert: Da kam bei einem 18-er an der Treppe die Trommel ins Rollen, doch, so der Pessimist, hing leider noch der Trommler dran. Der Stadtrat habe es mitsamt Trommel überlebt. "Jetzt kasch bei de Achtzehner an echta Rolling Stone erleba", spottete er. Dagegen lachte der Optimist über eine Weißnärrin, die vergessen hatte, für ihren Narrenkorb "Bombole" zu kaufen. Am Breaglerabend sammelte sie alle Süßigkeiten im "Hecht" ein und brachte dank der Großzügigkeit der Breagler ihren Korb doch noch halb voll. "Geizig darf man sein, aber nicht dumm", fand der Optimist. Im Trauerzug ging es dann zum Bootssteg, wo schon die Ruderhexe wartete. Optimist und Pessimist entschwanden in der Dunkelheit auf dem Neckar.