Jubiläum: VfR feiert am 28. März in der Stadthalle / Theo Dittmann hat Vereinsgeschichte aufgearbeitet

Die Chronik 100 Jahre VfR Sulz muss nur noch gedruckt werden. Zum Festakt anlässlich des Jubiläums am 28. März in der Stadthalle wird das knapp 900 Seiten umfassende Werk in zwei Bänden vorgestellt.

Sulz. VfR-Ehrenvorsitzender Theo Dittmann hat die Vereinsgeschichte von 1920 bis heute aufgearbeitet und dabei das Vereinsarchiv aufgebaut. "Ich habe bei Null angefangen", erzählt er beim Pressegespräch zusammen mit VfR-Vorstandssprecher Tobias Nübel. Das war Ende der 1970er-Jahre. Unterlagen, Protokolle, Zeitungsberichte, Spielerpässe und Fotos musste er zuerst aufspüren und sammeln.

Die Aufschriebe von Mitgliederversammlungen sind zumindest seit 1950 akribisch aufbewahrt worden und vollzählig vorhanden. Vieles ist aber auch, so Dittmann, im "Nirwana verschwunden". Im Archiv hat er mittlerweile fast 2000 Bilder und 7500 Scans von Dokumenten und Urkunden. Aus diesem Material die Chronik herzustellen, war eine Mammut-Aufgabe. An Weihnachten 2019 ist Dittmann fertig geworden.

Der erste Band befasst sich mit dem Hauptverein von 1920 bis 2019. Aus der Sulzer Chronik hat Dittmann einen Bericht von der ersten Hauptversammlung des VfR nach der Gründung im Oktober 1921 entdeckt. Sie fand im "Hecht" statt.

Heute ist der VfR ein reiner Fußballverein – das war aber nicht immer so. Im zweiten Band der Chronik sind die ehemaligen Abteilungen aufgeführt.

Der VfR ging einst aus dem Turnverein hervor: Die Fußballer zählten zur Arbeiterklasse, die TVler waren die "Bürgerlichen", wie Dittmann berichtet. Zwar hatte der VfR keine eigene Leichtathletikabteilung, aber doch erfolgreiche Läufer. In den 1930er-Jahren gab es eine eigene Boxabteilung. Mehrere Jahrzehnte lang bestand eine Tischtennisabteilung, auch eine Wanderabteilung wurde 1971 dem Verein angegliedert. Sie hielt sich 20 Jahre lang.

Die mit Abstand erfolgreichste Abteilung waren die "Bodyshakers", gegründet 1985. Die Geschwister Fläschel sowie Regina und Jörg Sülzle tanzten Rock'n'Roll auf höchstem Niveau. Weltmeister- und Europameistertitel, auch mit der Mannschaft, und weitere internationale Erfolge verzeichnete die Abteilung, die 2006 aufgelöst wurde. Seither wird im VfR nur noch Fußball gespielt. Der Verein richtete aber auch gesellige Veranstaltungen aus. Der erste "Bunte Abend" war 1941. Von 1985 an bis 1998 veranstaltete der VfR am Rosenmontag den "Elfmeterball". Auch das Stadt-Bezirkspokalturnier mit Teams aus der Kernstadt wurde organisiert. Seit fünf Jahren ist der VfR Veranstalter der SWR1-Disco in der Stadthalle mit bis zu 800 Party-Gästen. Nur noch zum Neujahrskonzert kämen mehr Besucher, stellt Nübel fest. Der VfR hat bei der Disco jedes Mal um die 50 Helfer im Einsatz. Für die Organisation bekam der Verein schon diverse Auszeichnungen des Radiosenders. Das liege, räumt Nübel ein, hauptsächlich an der Stadthalle. Aktuell gebe es keinen besseren Veranstaltungsort im Sendegebiet.

Die SWR1-Disco hat ebenfalls noch Eingang in die Chronik gefunden. Der große Aufwand für das Werk schlägt sich in den Kosten nieder, die, einschließlich Druck, bei rund 30 000 Euro liegen. Finanzierbar sind sie dank Sponsoren. Nübel ist zuversichtlich, dass mit dem Verkauf die Herstellungskosten gedeckt werden.

Neben den Mitgliedern hat der VfR rund 170 Gäste zum Festakt am Samstag, 28. März, geladen, darunter Vertreter der Politik, Kultur, Vereine und natürlich die Sponsoren. Auf einige Rückantworten wartet Nübel noch. Er schätzt, dass rund 200 Leute an dem Festakt teilnehmen. Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung von der Stadtkapelle. Die Festrede hält der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter Knut Kircher. Weiter auf dem Programm stehen Ehrungen.

Damit ist das Jubiläum aber noch nicht abgehakt: Am Freitag, 10. Juli, spielt der derzeitige Fußball-Regionaligist TSG Balingen gegen eine Bezirks-Auswahlmannschaft im Albeck-Stadion. Ein Jubiläums-Fußballcamp für die Jugend ist für den 4. September geplant. Abschluss des Jubiläumsjahrs wird die SWR1-Disco am 14. November in der Stadthalle sein.