Bei der Rettung eines Verletzten im Schacht wird die Drehleiter eingesetzt. Fotos: Feuerwehr Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Die Sulzer Abteilung übt einen ganzen Tag / Menschenrettung im Schacht und am Hang

Für die Sulzer Feuerwehrleute war es ein anstrengender und langer Samstag: Von 10 bis 19 Uhr haben sie geübt.

Sulz. Der Tag begann sogar schon um 3.30 Uhr: Ein Brandmeldealarm wurde ausgelöst. Die Feuerwehr rückte zum Haus der Betreuung und Pflege Am Stockenberg aus. Es stellte sich allerdings heraus, dass es ein Fehlalarm war.

Statt einer Hauptübung hielt die Sulzer Abteilung erstmals einen Übungstag ab. Der Vorteil: Für die einzelnen Szenarien konnten sich die Feuerwehrleute mehr Zeit lassen. Das Wetter war jedoch nicht gerade ideal. Dennoch hätten viele Kameraden an dem ganztägigen Einsatz teilgenommen, berichtet Kommandant Marcus Gnirß.

Es ging damit los, dass ein Bewusstloser aus einem Bagger geholt werden musste. Mit einer Schleifkorbtrage ist er gerettet worden. Auslaufende Flüssigkeiten mussten außerdem aufgenommen und Behälter abgedichtet werden.

Bei der Übungsnachbesprechung begutachteten die Feuerwehrleute die Baumaschinen und besprachen die feuerwehrrelevanten Besonderheiten. Das Hilfeleistungslöschfahrzeug und der Rüstwagen waren bei dieser Übung im Einsatz.

Zweites Szenario: In einem engen Schacht muss ein Verletzter betreut und notversorgt werden. Hier wurden verschiedenen Möglichkeiten der Schachtrettung ausprobiert.

Im städtischen Bauhof, so eine weitere Übungsannahme, entsteht ein Brand. Ein Mitarbeiter wird vermisst. Atemschutzgeräteträger suchten nach ihm in der verrauchten Werkstatt. Ein Rauchvorhang wurde montiert, um die benachbarten Gebäudeteile zu schützen. Auch brachten die Einsatzkräfte vorsichtshalber die Drehleiter in Stellung, um bei einer Ausbreitung des Brands sofort löschen zu können. Zudem wurde eine Wasserversorgung aus einem nahegelegenen Tiefbrunnen aufgebaut. Am Schluss ist das Gebäude mit dem Überdruckbelüfter entraucht worden.

Noch eine Menschenrettung stand auf dem Plan: Am Hang ist ein Spaziergänger 15 Meter tief im Wald abgestürzt und hat sich im unwegsamen Gelände verletzt. Mit Steckleiterteilen verschafften sich die Retter Zugang zum Verletzten, der mit der Schleifkorbtrage nach oben gebracht und versorgt wurde.

Schließlich stand noch ein Hochwassereinsatz an. Aufgabe war es, aus Sandsäcken einen Damm zu bauen. Diese mussten zuvor an den Einsatzort transportiert werden. Es gab eine Besprechung, wie Dämme aufgebaut werden.

Die Gruppenführer und die Mannschaft wurden über die Übungen vorher nicht informiert und konnten sich daher auf das Übungsszenario nicht vorbereiten. Während der Übungspausen wurden die Fahrzeuge und Gerätschaften gewartet. Am späten Nachmittag nahm die Drehleiter an der Hauptübung der Feuerwehr in Bergfelden teil. Nach den Übungen pflegten die Aktiven bei einem Vesper die Kameradschaft mit den Alterswehrlern.

Die Rückmeldungen der Mannschaft von dem ersten Übungstag der Sulzer Feuerwehrabteilung seien sehr positiv gewesen, teilt Marcus Gnirß mit. Für das Jahr 2020 sei ein weiterer Übungstag geplant.