Foto: Axel Lauer/ Shutterstock

"Sulz heißt willkommen": Konzept zur Integration von Neubürgern im Verwaltungsausschuss vorgestellt.

Sulz - Die Bausteine gibt es eigentlich schon. Nun werden sie vernetzt und strukturiert. Der Verwaltungsausschuss segnete gestern Abend das Konzept zur Willkommenskultur ab.

"Sulz heißt Willkommen" soll künftig die Leitlinie der Neckarstadt sein. Dabei ist das Willkommen bewusst großgeschrieben, wie Leonie Schäfer den Stadträten erläuterte.

Die Studentin an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Villingen-Schwenningen hat ihre Praxisarbeit unter der Federführung von Ortdungsamtsleiterin Sabrina Glöckler im Sulzer Rathaus verfasst. Neubürger-Umfrage, Homepage der Stadt mit Informationen für Neubürger, ein Neubürger-Stammtisch, Informationsmappen und die geplante Vereinsmesse "Sulz vereint!" sind nur einige Bausteine in der Konzeption.

Vieles gibt es bereits. Es muss eben nur an den neu zugezogenen Mann oder die Frau gebracht werden.

Um zum Ergebnis der Konzeption zu gelangen, wurden viele Gespräche geführt, aus denen auch einige Anregungen des Bürgerarbeitskreises hervorgingen, die ins Konzept mit eingearbeitet wurden.

Der Arbeitskreis hatte zudem angeboten, die Umfragen in mehrere Sprachen zu übersetzen. Seine Idee des Neubürgerstammtisches soll zeitnah umgesetzt werden.

Aus der Willkommenskultur muss eine Hierbleibekultur werden, betonte Bürgermeister Gerd Hieber. Daher gelte die Leitlinie nicht nur für die Neubürger, sondern auch für jene Sulzer Bürger, die schon länger hier wohnen.

Hieber: Es muss auch eine Hierbleibekultur entstehen

"Alle sollen sich wohlfühlen". Flüchtlinge, die in nächster Zeit in der Neckarstadt untergebracht werden, seien natürlich ebenso zu berücksichtigen. Ein dynamisches Konzept ist es, das Leonie Schäfer da erarbeitet hat – jederzeit um weitere Bausteine erweiterbar.

Sie versteht die aktuelle Fassung als einen Handlungs- und Leitfaden für alle Aktivitäten zum jetzigen Zeitpunkt.

Die Attraktivität einer Gesellschaft bilde die Willkommenskultur ab – so hat es eine Studie von TNS Emnid benannt. Dabei fallen Stichworte wie Toleranz, Achtung, Wertschätzung der Leistungen, angemessene Vertretungen oder die Wahrnehmbarkeit als Leistungsträger.

In Holzhausen, ergänzte CDU-Stadtrat Heinrich von Stromberg, fahre man bereits seit zehn Jahren sehr gut mit einem Neubürgerspaziergang durch den Ort.

Nicht auf bürokratischer sondern auf menschlicher Ebene, so sieht es das gestern vorgestellte Konzept vor, soll die Willkommenskultur ablaufen. Und sie muss bedürfnisorientiert sein – daher auch die Fragebogen-Aktion.

Nicht zuletzt spielt bei der sozialen Integration das Ehrenamt eine Rolle – hier lasse sich jemand schnell ins gesellschaftliche Leben der Stadt "einbauen".

Die Grün-Alternative-Liste und die SPD wollten noch einen Schritt weiter gehen. Heidi Kuhring und Klaus Schätzle fordern zudem einen ständigen Integrationsbeirat und Bürgerlotsen.