Britta Schmierer zeigt Figuren wie den "Kohlweissling". Foto: Schwarzwälder Bote

Ausstellung: Radierungen von Schöllkopf, Figuren von Schmierer

Gleich zwei Ausstellungen werden am morgigen Samstag im Kultur- und Museumszentrum Glatt eröffnet. Beide Künstler kommen aus Stuttgart. Britta Schmieder zeigt ihre Figuren. Dazu gibt es die Radierungen von Günter Schöllkopf zu sehen, der bereits 1979 verstorben ist.

Sulz-Glatt (ah). In einem Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten zeigten sich Künstler Norbert Stockhus und Museumsleiter Cajetan Schaub erfreut und stolz, dass diese beiden Ausstellungen vom morgigen Samstag bis Sonntag, 18. August, im KMZ zu sehen sind.

Günter Schöllkopf, von dem Radierungen zu sehen sind, wurde 1935 in Stuttgart geboren und nahm von 1945 bis 1947 Privatunterricht bei Max Ackermann. Er studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Karl Rössing und Hans Fegers.

Ab 1957 war er freischaffender Zeichner, Grafiker und Maler. Im gleichen Jahr lieferte er Illustrationen und Texte für Zeitungen und Bücher in loser Folge. Von 1962 bis 1964 war Schöllkopf freier Mitarbeiter bei "Christ und Welt".

Zu seinen Höhepunkten gehörte 1977 die Australien-Reise mit Otto Herbert Hajek auf Einladung der australischen Regierung. 1979 erhielt Schöllkopf ein Stipendium für die Cité Internationale des Arts in Paris. Im gleichen Jahr verstarb er.

Etwa 50 der mehr als 1000 Werken von Schöllkopf zu sehen

Schöllkopf war Mitglied des Künstlerbundes Baden-Württemberg und der Künstlergruppe der Hans-Thoma-Gesellschaft. Rund 50 von mehr als 1000 Werken sind bei der Ausstellung zu sehen. Seine Radierungen beschäftigen sich mit zahlreichen Figuren aus der Literatur – Heinrich Heine, Franz Kafka, Thomas Mann oder auch Igor Strawinsky. Schöllkopf setzte das Thema Widerstand zudem perfekt in Szene.

Die Künstlerin Britta Schmierer aus Stuttgart ist aktuell sehr gefragt. Ihre Werke "gehen weg wie warme Semmeln", meinte Norbert Stockhus. Sie war von 1983 bis 1985 bei der Freien Kunstschule Stuttgart und hatte von 1985 bis 1997 ihr Studium der Bildhauerei an der Staatlichen Akademie Stuttgart bei den Professoren Seemann, Baumann sowie Schad.

Dazu gab es von 1994 bis 1997 eine Vergolderlehre und 2004 die Weiterbildung zur Bildeinrahmerin. Sie hat unter anderem in Stuttgart, Nagold, Kirchheim und München ausgestellt.

Britta Schmierer zeigt im Wasserschloss Glatt verschiedene Figuren, etwa "Fräulein Crux mit dem Doppelherz", die "Sommerfrische 2014", den "Kohlweissling 2016" und viele mehr. Sie wurden mit der Motorsäge aus Holz von der Linde, Pflaume oder der Pappel hergestellt. Die Werke sind in der Regel alle aus nur einem Stück Baum. Lediglich die Sockel werden zur Standsicherheit mit zusätzlichen Metallfüßen stabilisiert.

Die Eröffnung der Ausstellung im Wasserschloss Glatt ist für den morgigen Samstag um 18 Uhr vorgesehen. Die Begrüßung wird Museumsleiter Cajetan Schaub vornehmen, die Einführung in die Ausstellung macht die Publizistin Irene Ferchl aus Stuttgart.