Doppelstunde im Grünen: Die Grundschüler freuen sich über die getane Arbeit. Fotos: Heidepriem Foto: Schwarzwälder Bote

Schule: Dritt- und Viertklässler legen zusammen mit Streuobstpädagoge Karl Götz eine Blumenwiese an

In Zusammenarbeit mit verschiedenen Grundschulen im Sulzer Stadtgebiet will Streuobstpädagoge Karl Götz aus Holzhausen Schülerinnen und Schüler näher an das Thema Natur heranbringen.

Sulz-Holzhausen (ah). Streuobst oder auch Blühwiesen seien etwas, das man er der Jugend erklären müsse, sagt Götz. Viele wüssten nicht wie die Blumen in und aus dem Boden kommen und wie wichtig Bienen im Naturkreislauf sind. Und genau hier setzt das Schulprojekt an.

Für die Doppelschulstunde hatte der Streuobstpädagoge mit dem Anhänger extra feinen Boden mitgebracht. Diesen trugen die Kinder zusammen mit ihrer Lehrerin Dorothea Schrön in die unterste Ebene des ehemaligen Friedhofs hinunter. Das terrassenmäßig angelegte Gelände biete für die Schule ideale Voraussetzungen – seit mehreren Jahren wird das Gelände als Schulgarten genutzt. Jedes Jahr pflanzen die neuen Erstklässler einen Schulbaum, um dann mit den Jahren zu sehen, wie sich dieser entwickelt. Auch die Kinder entwickeln sich entsprechend und können irgendwann vorbeikommen, um "ihren" Baum anzuschauen.

Die Fläche wurde unter den Schülern aufgeteilt. In Dreier- und Vierergruppen musste zunächst der Boden vorbereitet werden. Dann wurden Samen mit dem Namen "Blühende Landschaft", "Bingenheimer Bienenweide" oder auch "Wildblumenmischung Syringa" und nicht zuletzt "Blütenmix kunterbunt" aufgestreut. Mit kleinen und großen Rechen wurden die Körnchen in den Boden geharkt. "Nicht zu tief, sonst keimen die Samenkörner nicht", erklärte Götz. Danach durften die Kinder den Boden feststampfen – nicht mit zu viel Temperament, aber doch konsequent. Schließlich hieß es "Wasser marsch". Dabei mussten die Schüler Sorgfalt walten lassen, "ansonsten wird der Samen wieder herausgeschwemmt".

Nun gilt es, zu sehen, wie sich der Samen entwickelt. sagte Götz den Kindern zu, dass sie täglich vorbei schauen und die Entwicklung verfolgen können. "Natürlich auch um zu gießen", versprachen die Kinder, die sich schon jetzt auf ihre eigenen Blumen freuen.

Finanziell gefördert wird die Aktion "Grünes Klassenzimmer" von "Sulz engagiert" und der Verwaltung der Stadt Sulz. Und das nicht speziell nur in Holzhausen, Götz bietet das gleiche Programm bei den Grundschulen in Mühlheim und Fischingen an sowie an der Grund- und Werksrealschule Sulz/Empfingen/Vöhringen. Auch die Grundschule Hopfau/Dürrenmettstetten steht auf dem Plan und Götz war auch schon beim Kindergarten in Weiden aktiv.

Mit dieser Doppelschulstunde soll es noch nicht gewesen sein: Götz hat die Idee, mit den Schülern "Büschele" anzufertigen. Mit "Büschele" wird nicht nur der Holzbackofen befeuert, sondern in den Ästen und Zweigen haben Kleinlebewesen ihren Lebensraum.

Dass im Schulgarten auch viele Bienen unterwegs sind, hat mit der Bienen-AG der Grundschule zu tun. Ingrid und Theo Plocher sind dafür verantwortlich. Sie bringen den Kindern viel bei. Das passt natürlich perfekt zu den Obstbäumen und Blumen, die auf dem Gelände angepflanzt wurden. Bei einem der Apfelbäume hat Götz gesehen, dass er in diesem Jahr viel Früchte bringen wird. Er erlaubte den Kindern, dass, wenn es soweit ist, sich jeder einen Apfel holen kann – auch, wenn die Viertklässler dann schon die Grundschule verlassen haben. Deshalb wird diese Aktion für Dritt- und Viertklässler angeboten. Wird die Aktion weitergeführt, kommen alle Schüler im Laufe der Schulzeit in den Genuss einer solchen naturpädagogischen Doppelstunde. Außerdem kann sich Götz vorstellen, dass einige der Schüler die Umweltgruppe Holzhausen bei anstehenden Aktionen unterstützen. Es lohne sich immer, im Sinne der Natur aktiv zu sein.