Kultur: Sven Gnass feilt am Programm für das zehnte Neujahrskonzert in Sulz

Der Horber Musikdirektor Sven Gnass hat in der Region viele Anhänger und Freunde, die sein künstlerisches Schaffen und kulturelles Engagement sehr zu schätzen wissen.

Sulz. So erfreuen sich die Neujahrskonzerte im Backsteingebäude mit dem Residenzorchester Baden-Württemberg hoher Beliebtheit. Einen besonderen Musikgenuss bieten auch die Musiktage Horb. In diesem Jahr war die Bandbreite der 23. Musiktage Horb außergewöhnlich groß: von Carmina Burana bis hin zu "Rockstars der Oper".

Unter freiem Himmel des Schlosses Glatt, mit dem besonderen Charme der Renaissance-Anlage in dem idyllischen Dörfchen finden seit 2006 die Opernfestspiele mit Sven Gnass als Gründer und künstlerischem Leiter statt. Die Festspiele haben sich zwischenzeitlich zu einem weit über die Region hinaus renommierten Opernfestival entwickelt.

Diesen Sommer standen die Festspiele im Zeichen von Georges Bizets "Carmen", der so beliebten Oper und ihrer allzu menschlichen Handlung. Mit dem Schlussakkord von Carmen hat Sven Gnass die Seiten für das zehnte Neujahrskonzert im Jahr 2020 umgeschlagen. So bleibt der Vollblutmusiker in Schwung. Vielseitige Musik vermitteln, Brücken schlagen und das hohe Niveau der musikalischen Darbietungen dabei halten, das ist die Intention des 50-Jährigen. Durch die gewollte Publikumsnähe soll seine Arbeit auch Spiegel der Gesellschaft sein.

Gnass sieht sich als Begleiter all derjenigen, die sich für Musik und Kultur interessieren – und das ist für ihn genauso spannend, überraschend und aufregend wie vor 30 Jahren. Die Neujahrskonzerte sind gesellschaftsorientiert; treffen doch berühmte und beliebte Melodien auf ungewöhnliche Klangfarben in einem gleichberechtigten Nebeneinander der verschiedenen Epochen. Genau das gefällt den Zuhörern. Diese Genre-Verknüpfung kann für ihn auch ein Weg in die Zukunft sein.

Für das nächste Neujahrskonzert hat Sven Gnass bereits zwei Arrangements von Frank Heckel geordert, zum einen die melancholisch-hypnotische Titelmelodie aus "Babylon Berlin" "Zu Asche, zu Staub" – zum anderen aus "100 Meter Glück" des Komponisten Mischa Spoliansky "Ich bin ein Vamp", bekannt geworden durch Ute Lemper. Während der Musiktage Horb im vergangenen Mai traten die "Rockstars der Oper", sechs hochkarätige Vokalartisten, auf. Sie fanden großen Anklang.

Sven Gnass hat die Sänger spontan gefragt, ob sie zum Neujahrskonzert kommen würden. Nun sind sie engagiert. Was sich der Hamburger vornimmt, führt er auch aus. Für den zehnten Geburtstag des Konzerts im neuen Jahr schwirren ihm viele Besonderheiten durch den Kopf. Für das endgültige Programm ist er selbst sein strengster Kritiker. Die bereits verpflichteten Orchestermusiker bekommen die Noten wie gewohnt in der zweiten Dezemberwoche, bis dahin feilt er am Programm. Es soll begeistern.  Tickets gibt es in der Buchlese in Sulz, der Buchhandlung Kohler in Horb, unter reservix.de, residenzorchester.com und unter www.schwabo.de/tickets.