Venenspezialist Max Müller referierte bei den Sulzer Landfrauen zum Thema Krampfadern. Foto: Danner Foto: Schwarzwälder-Bote

Oberndorfer Arzt Max Müller referiert bei den Sulzer Landfrauen zum Thema Krampfadern

Von Marcella Danner

Sulz. Ein Kabarettbesuch hätte nicht amüsanter sein können. Venenspezialist Max Müller aus Oberndorf verstand es, den mehr als 50 Landfrauen im "Bella Vita" eine ernste Thematik humorvoll nahe zu bringen.

Fast jede Frau ist wohl irgendwann einmal in ihrem Leben vom Thema Krampfadern betroffen. Die Landfrauen jedenfalls folgten den Ausführungen des Arztes aufmerksam, und so manche nickte wissend.

Müller erklärte zunächst einmal den Unterschied zwischen Venen und Arterien. Während die Arterien tiefer lägen, sorge ein dichtes Venennetz unter der Haut für die richtige Körpertemperatur. Beginnen sich nun diese Venen krankhaft zu erweiteren, so erscheinen zunächst unschöne Besenreiser, im fortgeschrittenen Stadium können fingerdicke Krampfadern daraus entstehen. Was zunächst nur ein kosmetisches Problem darstelle, könne sich also auch zu einem medizinischen entwickeln.

Die häufigste Ursache für diese Erkrankung, so erklärte Müller den aufmerksam lauschenden Damen, sei eine angeborene Venenschwäche. Natürlich gebe es aber Faktoren, die das Entstehen und Wachsen von Krampfadern förderten. Dazu gehörten etwa Übergewicht, die Einnahme von hormonellen Medikamenten, Schwangerschaften, wenig Bewegung aber auch zu enge Kleidung. "Ich möchte ja nicht wissen, wer von ihnen hier eine Miederware trägt. Aber keine Sorge, ich kontrolliere jetzt nicht", scherzte der Arzt.

Ganz wichtig, so Müller, sei bei einer Venenschwäche eine frühzeitige Behandlung. Denn auch wenn zunächst keine Beschwerden vorhanden seien, "sie können mir glauben, die werden kommen". Neben dem Gefühl von "schweren Beinen" bestehe die Gefahr von Venenentzündungen oder gar Thrombosen.

Dabei bilde sich eine Art Blutpfopfen, der die Vene verstopfe. Gefährlich werde es dann, wenn sich die Verstopfung löse und in die Lunge wandere. Das könne dann sogar mit dem Tod enden. Diese Information sorgte für ein Raunen unter den Landfrauen. Einige von ihnen kannten den Referenten bereits aus der Praxis, und so manche hatte schon eine Operation an den Beinen hinter sich.

Müller betonte, dass auch bei einer nicht abgeschlossenen Familienplanung Handlungsbedarf bestehe. Im Gegensatz zu früher sei eine Schwangerschaft nach einer OP kein Problem mehr.

Mit diversen Gerätschaften ausgerüstet, demonstrierte der Venenspezialist die unterschiedlichen Operationsmethoden. Mit feinen Sonden würden heutzutage die Krampfadern gezogen, so dass kaum noch Narben zu sehen seien. Zudem gebe es verschiedene Arten der Verödung. Die würden aber nicht von allen Kassen bezahlt und stellen nach Müllers Ansicht auch keine endgültige Lösung des Problems dar.

Die Landfrauen nutzen die Möglichkeit, einen Spezialisten vor Ort zu haben und hatten bei Kaffee und Kuchen noch so manch private Frage an den Arzt.