Der Vorstand (von links): Thomas Deuringer, Catrin Schwind, Ralf Kreher, Bruno Kaupp, Stefan Pfau, Hubert Breisinger, Bernd Klingenstein, Ralp Scherrmann Foto: Schwind Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Förderverein Burgruine Wehrstein hat ein sehr arbeitsreiches Jahr hinter sich

Erneut viele Einsätze leisteten die Fischinger Ruinenförderer auf der Burgruine Wehrstein. Der Austausch der Sandsteinplatten auf den Mauerkronen zieht sich hin. Aber auch Vandalismus und Sturmschäden bremsen die emsigen Helfer des Fördervereins immer wieder aus.

Sulz-Fischingen. Nach dem Aus von Martina Klenk bleibt das Amt der Schriftführerin – trotz intensiver Suche – weiterhin unbesetzt. Auf ein großes Interesse ist der Vorleseabend der Autorin Gabi Kreher mit ihrem Erstlingswerk "Wehrstein" gestoßen. Bei der Hauptversammlung im Sportheim des SV Fischingen vermeldete Vorsitzender Hubert Breisinger einen konstanten Stand von 85 Mitgliedern.

Einen deutlich höheren Aufwand als angenommen nimmt der Austausch der Sandsteinplatten auf der Mauerkrone in Anspruch. Zwölf Mal traf man sich zum Arbeitsdienst. Hinzu kamen Mäh- und Pflegearbeiten. Immer wieder eine Herausforderung seien die Arbeiten am Steilhang. Neben dem Aufstellen der Rast- und Sitzbänke wurde der Fahnenmast von der Mauerkrone versetzt.

Im April 2019 war die Burgruine wieder Ziel Jugendlicher, die mit ihrer Zerstörungswut deutliche finanzielle Schäden an dem Bauwerk angerichtet haben. Die mit einem großen finanziellen Aufwand gestaltete 3D-Grafik der Burgruine wurde zerstört.

Das Eindringen der Jugendlichen in die Bastion durch die Zerstörung des Eingangschlosses sei als Einbruch zu bewerten. "Das ist kein Lausbubenstreich mehr", sagte Breisinger.

Nachdem die Suche nach Tätern der ersten Zerstörungen erfolglos war, sind sind sie diesmal bekannt. Dabei handele es sich um Jugendliche zwischen elf und 16 Jahren, die in Fischingen wohnhaft seien. Die Jugendlichen wurden bei der Polizei angezeigt. Der Förderverein möchte nun einen finanziellen Ausgleich der Schäden haben.

Um ihre "Taten zu bereuen", mussten die Jungs auch bei einem Arbeitsdienst mitwirken. Das Bauwerk und das Gelände werden ab sofort videoüberwacht. Zu allem Überfluss, wurde dann auch noch durch Windböen das Trapezblech auf der Bastion herunter geweht. Sie ist jetzt provisorisch mit einer Plane abgedeckt. Momentan ist man auf der Suche nach Zuschüssen für eine professionelle Abdeckung.

Aber es gibt auch gute Neuigkeiten. Die vielgelobte Weihnachtsbeleuchtung des historischen Bauwerks gehe in diesem Jahr beim Narrentreffen in die Verlängerung. Im Gremium könne man sich vorstellen, einen Turm zum Begehen zu bauen, der von hinten einen Zugang über eine Hängebrücke hat.

Mit einem Bildervortrag hielt Schriftführerin Martina Klenk ihren Jahresrückblick. Ein Vorstandsausflug führte zur Burgruine "Landeck" in der Pfalz. Als Mitgliedsverein im neuen Fischinger Vereinsring hat der Förderverein an der Heckenschnittaktion teilgenommen. Ein positiver Jahresabschluss komme vor allem durch ein sehr hohes Spendenaufkommen zusammen. Das Verbauen der Sandsteinplatten auf der Mauerkrone und die Instandhaltung der Wehrmauer werden die "Förderer" auch in diesem Jahr beschäftigen. "Wir werden nicht müde, das Baudenkmal zu erhalten", betonte Breisinger.

Einem Geschichtsbuch über die Burg möchte man sich ebenfalls widmen. Ein bauhistorisches Gutachten von Stefan Uhl in Warthausen und die Suche nach verdeckten Mauerresten mit Wolfgang Strittmatter soll intensiviert werden.

Hubert Breisinger wurde zum Vorsitzenden gewählt, sein Stellvertreter ist Ralf Kreher.