Eisenbahnbrücke in Fischingen kostet die Stadt nun ordentlich Geld

Sulz-Fischingen (hus). Die Eisenbahnbrücke, die den oberen Teil des Orts mit dem unteren verbindet, sei ein "teures Geschenk" der Deutschen Bahn an die Ortschaft gewesen, stellte Alexander Beller vom Stadtbauamt Sulz bei der jüngsten Ortschaftsratssitzung fest. Gebaut wurde der alleinige Verbindungsweg in den 1960er-Jahren und für die 2016 geplante Sanierung müssten jetzt die Planungsmittel im Haushalt eingestellt werden.

Der Stadtbauamtsleiter listete die Mängel auf, die eine punktuelle Schadenssanierung und einen neuen Fahrbahnbelag vorsehen. Zusätzlich ist ein Gehweg in der Planung eingezeichnet, der die Fahrbahn von 4,50 auf 3,50 Meter verringere. Mit einem Verkehrsschild würde die einspurige Befahrung geregelt.

Die veranschlagten Kosten für das Projekt lägen zwischen 320 000 und 350 000 Euro, so Beller. Dieser hohe Betrag komme auch dadurch zustande, da die Sicherheitsvorschriften bei Arbeiten während des laufenden Bahnverkehrs eingehalten werden müssen. Auf Nachfrage der Ortsvorsteherin Seitz, ob die Brücke verbreitert werden könne, um trotz Gehweg genügend Platz für den Verkehr zu haben, entgegnete Alexander Beller, noch mehr Gewicht lasse der Baukörper nicht zu, dies sei auch geprüft worden. Weitere Klarheit hinsichtlich Gehweg, Verkehrsspiegel und Geschwindigkeitsbegrenzung auf 20 Kilometer pro Stunde sollen demnächst vor Ort gemacht werden, entschied das Gremium. Ortsvorsteherin Seitz teilte mit, dass aus Fischinger Sicht noch zwei Positionen in den Haushalt mit hinein genommen wurden: Zum einen die Beschaffung von Sitzungstischen und zwei Büroschränken im Rathaus, zum anderen Grunderwerb für ein Schuppengebiet.

Das Resümee des Besuchs von Landrat Wolf-Rüdiger vor zwei Wochen war für die Fischinger Ortschaftsräte eher weniger positiv. Eine Lösung hinsichtlich dringender Ortskernsanierung und Verbreiterung der L 410 könne nämlich auch der Landrat nicht anbieten, erklärte Armin Schwind. Dafür lobte Michel den Ort für sein Bürgerengagement, was Ortschaftsrat Breisinger zu der Bemerkung veranlasste, "dies sei auch nötig, sonst gehe gar nichts".

Die Fischinger Grundschule ist nun offiziell eine offene Ganztagsschule und damit die einzige im Raum Sulz, die diese Form anbietet, verkündete Ortsvorsteherin Rita Seitz. Die Grundschulen in Bergfelden und Mühlheim hätten dieses Konzept nochmals um ein Jahr verschoben, teilte sie mit

Allerdings gibt es ein Problem mit dem Busverkehr: das Kultusministerium sähe den offenen Beginn nicht als Schulzeit an, deshalb stünde die Stadt Sulz nicht in der Pflicht, den Schülerverkehr zu regeln. Dies stieß bei den Räten auf Unverständnis. Ortschaftsrat Breisinger appellierte an die Eltern, an die Öffentlichkeit zu gehen. Ebenso hatte Ratskollege Kreher kein Verständnis für diese Situation, "dann müsse man halt einen kleinen Bus einsetzen". Gemeinsam mit der Rektorin Daniela Huber und dem Schulrat wolle man sich noch mal an einen Tisch setzen.