Politik: Der CDU-Abgeordnete spricht sich in Sulz auch für ein gesellschaftliches Jahr aus

Sulz. Bei der Lehrerversorgung müsse man neue Wege gehen, forderte Stefan Teufel. Zumindest der Pflichtunterricht müsste in allen Schulen gesichert sein. Der wiedergewählte stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag denkt an ein Stipendium-Modell, ähnlich wie für die Medizinstudenten, die sich nach Abschluss des Studiums verpflichten müssten, 60 Monate lang in medizinisch unterversorgten Gebieten zu praktizieren. "Das könnte man auch jungen Lehrern anbieten", sagte Teufel bei der Hauptversammlung des CDU-Stadtverbands. Er sprach sich zudem für ein Lebensarbeitszeitkonto aus. Wenn junge Lehrer mehr arbeiteten, könnte dies später angerechnet werden. Eine Zwangsverpflichtung, wie Barbara Klaussner mit Blick auf den Lehrerausfall an der Mühlheimer Grundschule vorschlug, hält Teufel nicht für zielführend. Es seien 200 Lehrer angestellt. Weil sie nicht verbeamtet seien, könnten sie nicht per Dekret versetzt werden. Sie blieben in den Städten, wo sie auch Stellen fänden.

Teufel will darauf drängen, dass es an der Autobahn (A 81) mehr Park-and-Ride gibt. Auf den bestehenden herrsche Platzmangel. Handlungsbedarf sieht er auch in der Pflege. Noch sei die Familie der größte "Pflegebetrieb", das werde sich aber ändern. Neben einer hohen Belastung werde der Pflegeberuf auch schlecht bezahlt. In Baden-Württemberg sollte es eine einheitliche Bezahlung geben.

Für den Parteitag in Hamburg hat die CDU in Baden-Württemberg den Antrag formuliert, ein gesellschaftliches Jahr für Jungen und Mädchen einzuführen. "Ich stehe dahinter", sagte Teufel, er habe dafür auch Unterstützung aus der Wirtschaft bekommen. Er hofft, dass das Thema in Hamburg aufgenommen wird. Ein Ergebnis könnte auch sein, dass das freiwillige soziale Jahr gestärkt werde.

Die Halbzeitbilanz der grün-schwarzen Regierungskoalition sieht für Teufel "passabel" aus. Bei den Schulden könnten 500 Millionen Euro getilgt werden.

Die Kommunen erhielten im Nachtragshaushalt 1,5 Milliarden für die Kinderbetreuung. Zudem würden die Kosten für jeweils 150 zusätzliche Medizinstudenten und Grundschullehrer eingestellt.