Ob stationäre oder mobile Blitzer eingesetzt werden, ist noch offen. (Symbol-Foto) Foto: Countrypixel – stock.adobe.com

Ortschaftsrat stellt Ergebnis der Verkehrsschau vor. Blitzer und Zebrastreifen beantragt.

Sulz-Glatt - Die verkehrsbedingte Lärmbelastung in Glatt war erneut Thema im Ortschaftsrat. Bei der öffentlichen Sitzung am Mittwoch wurde das weitere Vorgehen nach der Verkehrsschau erläutert.

Die Mitglieder der Bürgerinitiative Lärmschutz Glatt nutzen die Bürgerfragestunde, um ihre Forderungen vorzutragen. "Eine Beschränkung auf 40 ohne Kontrollen reicht uns nicht aus", erklärte Axel Anger. Zu einer ausführlichen Diskussion der Problematik zwischen Räten und anwesenden Bürgern kam es dann aber nicht. Denn Ortsvorsteher Helmut Pfister verwies darauf, dass die Verkehrsproblematik noch später in der Tagesordnung besprochen werde. "Dann können wir aber nicht mehr Stellung nehmen", kritisierte Anger.

Zumindest der Bitte, eine vom Verkehrsministerium unterstützte Initiative gegen Motorradlärm zu besprechen, wurde nachgekommen: "Das nehme ich bei der nächsten Sitzung auf die Tagesordnung", versprach Pfister.

Lesen Sie auch: Anwohner enttäuscht von Lärm-Konzept

Darüber hinaus schlug die Bürgerinitiative vor, im Ort eine Messstation aufzustellen, um von emotionalen Diskussionen wegzukommen und stattdessen "auf Grundlage von Zahlen debattieren zu können". So wies Anger darauf hin, dass schon in der Preisklasse zwischen 1500 und 2000 Euro Geräte erhältlich seien, die Geschwindigkeit, Lärm, Anzahl und Fahrzeugtyp erkennen und speichern. Die konkreten Anschaffungsvorschläge der Bürgerinitiative wurden in die Anmeldung des Haushaltes aufgenommen, da Preis und Funktionsumfang der vorgeschlagenen Produkte besser war als jene Geräte, die die Räte zuvor ins Auge gefasst hatten.

Tempo-Reduzierung nur für einen Teil der Straßen

Nach den Anmeldungen des Haushalts stellte Ortsvorsteher Pfister schließlich das Ergebnis der Verkehrsschau vom 11. August vor sowie das weitere Vorgehen des Rates. So werde eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 40 Stundenkilometer auf beiden Ortsdurchfahrten kommen, vermutlich sogar schon bis zur nächsten Sitzung, berichtete Pfister. Allerdings werde die Tempo-Reduzierung nur auf einem Teil der Straßen gelten, "der Rest der Strecke ist dann wieder Tempo 50". Die Mitglieder der Bürgerinitiative reagierten mit Murmeln und Kopfschütteln.

Auch eine Temporeduzierung auf 30 Stundenkilometer sei nicht ohne weiteres möglich. Denn dafür müsse zuvor ein Lärmgutachten erstellt werden. "Das ist das nächste was wir machen", kündigte Pfister an. Allerdings dämpfte er später die Erwartungen: So sei eine 30er-Begrenzung "schwierig, denn das geht nur auf Strecken von 500 Metern, danach muss es unterbrochen werden".

Darüber hinaus berichtete Pfister, dass die von der Initiative geforderten und vom Rat beantragten Geschwindigkeitstrichter an den Ortsausgängen nicht kommen werden. Denn rechtlich könnten 70er-Schilder nur dort aufgestellt werden, wo Autofahrer die Ortsschilder nicht rechtzeitig sehen könnten.

Blitzer beantragt

Doch zumindest die Befürchtung der Initiative, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung nicht kontrolliert werde und damit wirkungslos bleibe, scheint sich nicht zu erfüllen. So berichtete Pfister, dass man bei der Bußgeldstelle die Aufstellung von Blitzern beantragt habe: "Das wird jetzt gemacht."

Und auch ein Zebrastreifen könnte demnächst kommen. Zwar habe der Gemeinderat die Planungskosten in Höhe von 10.000 Euro abgelehnt, doch müssten diese eigentlich nicht von der Gemeinde, sondern vom Landratsamt bezahlt werden. Die Höhe der Kosten konnte sich auch Pfister nicht erklären, zudem baulich bereits ein Zebrastreifen vorgesehen sei: "Es ist alles da, man muss ihn nur noch aufmalen. Ich weiß auch nicht, warum die Planung 10.000 Euro kosten soll." Jedenfalls werde der Zebrastreifen demnächst beim Landratsamt beantragt.

Nach Abschluss der Sitzung dankte Anger dem Rat für seine Bemühungen, verkündete aber auch, dass die Forderungen der Bürgerinitiative damit noch nicht erfüllt seien.