Bühne frei für orientalische Tänze: Sowohl Gruppen als auch Solotänzerinnen treten auf. Foto: Ayana Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Orientalische Impressionen mit Ayana und Gästen / Veranstaltung in der Aula des Gymnasiums

Ayana präsentiert am 9. November zum wiederholten Mal orientalische Impressionen – nicht nur für Frauen. Das war einmal: Inzwischen sind Männer zu der Veranstaltung im Sulzer Albeck-Gymnasium ebenso willkommen.

Sulz. "Ein Drittel des Publikums ist männlich", weiß Svenja Breil, die unter ihrem Künstlernamen Ayana auftritt. Anfangs tanzten Frauen nur für Frauen. Obwohl das auch immer so angekündigt waren, standen Männer an der Abendkasse und waren enttäuscht, dass sie nicht eingelassen wurden. Seit 2016 dürfen auch sie zuschauen. "Es gibt keine Veranstaltung mehr, die nur für Frauen sind. Ich habe aufgeschlossene Tänzerinnen, die damit kein Problem haben", sagt Svenja Breil.

Es wird ein abendfüllendes Programm geboten. Zu allen Mitwirkenden – solo oder in der Gruppe – hat die Gastgeberin einen persönlichen Bezug. Die Tänzerinnen kommen aus Reutlingen, Karlsruhe, Pliezhausen, Pforzheim und Nürnberg nach Sulz. "Meine Gruppe ist auch dabei", fügt Sevenja Breil hinzu. Ein Programmpunkt ist das "Auftrittsprojekt". Von Ayana stammt die Choreografie. In zwei Workshops mit am orientalischen Tanz interessierten Frauen aus Sulz und Umgebung wird der Tanz einstudiert.

Die Besucher sehen neben klassisch-orientalischer Folklore auch Aufführungen, die mit verschiedenen Stilen von Hip Hop bis Ballett und indischem Tanz gemischt sind ("Tribal Fusion"). Außerdem werden so genannte Fantasy-Tänze gezeigt. Dazu zählen Tänze mit Schleier oder Flügeln – beispielsweise "Isis Wings", ein der ägyptischen Göttin Isis gewidmeter Tanz. Insgesamt treten auf der Bühne in der Aula des Albeck-Gymnasiums zwölf Gruppen und Solistinnen auf.

Svenja Breil beschäftigt sich sei 17 Jahren mit orientalischem Tanz. Begonnen hatte sie im Alter von 15 Jahren in der Sulzer Volkshochschule. Sie besuchte später eine Pforzheimer Tanzschule, war dort Mitglied eines Ensembles, mit der sie deutschlandweit auf Tour ging. Einmal war sie sogar in Kanada: "Das war das Highlight," berichtet sie. Vor zehn Jahren hat sie in Sulz ihr Studio eröffnet. Als Solistin ist sie heute in ganz Deutschland und in der Schweiz unterwegs. Sie hat Engagements bei Firmenveranstaltungen, Hochzeiten, Geburtstagen oder bei Tanzshows.

Obwohl sie eine erfahrene Tänzerin ist und selbst unterrichtet, will sie sich weiter verbessern. Zuletzt absolvierte sie einen Fortbildungskurs in Nürnberg, der sich über acht Monate erstreckte. "Ich habe ihn als Jahrgangsbeste mit voller Punktzahl abgeschlossen", erzählt Svenja Breil mit Stolz. Nächstes Jahr, weiß sie schon, geht es nach Las Vegas in den USA.

Vollprofi ist sie allerdings nicht. "Ich habe immer noch meinen Bürojob", sagt sie, und den will sie, genauso wenig wie den Tanz, nicht missen.

Gut auch für die Fitness

Das Interesse am orientalischen Tanz ist momentan "ziemlich groß", hat sie den Eindruck. Das will sie nach der Veranstaltung im November ausnutzen und Anfängerkurse anbieten. Sie hätte nichts dagegen, wenn sich auch Männer anmelden würden. Aber das sei bisher noch nie der Fall gewesen.

Tanzen stärkt den Rücken und baut die Muskulatur auf, dient also auch der Fitness. Musikalität, Rhythmus- und Ausdrucksgefühl gehören aber auch dazu. Die Schwierigkeit ist, dass die Melodien für das westlich geschulte Ohr ungewohnt sind. Das gilt ebenso für den Rhythmus. Bei einem elfneuntel Takt ist der Tanz in der Gruppe ausgesprochen schwierig.

Ayana achtet aber auch auf Details. Wenn sie einen Tanz zu einem Lied aufführt, möchte sie den Text kennen. Diesen lässt sie sich von ihrer ägyptischen Kostümverkäuferin übersetzen. "Es gibt auch traurige Lieder", weiß sie. Und die wären bei einer Show- oder Partyveranstaltung denkbar unpassend.  Die Veranstaltung "Orientalische Impressionen" findet am Samstag, 9. November, in der Aula des Sulzer Albeck-Gymnasiums statt. Einlass ist um 18.30 Uhr, beginnt um 19.30 Uhr. Tickets können bestellt werden unter ayana@ayana-oriental.com oder direkt im Studio erworben werden nach Terminabsprache, Telefon 0171/1 45 57 71. Die Karten kosten im Vorverkauf zwölf Euro (verbilligt für Kinder bis zwölf Jahren sechs Euro) und an der Abendkasse 15 Euro (acht Euro).