Der ehemalige Stall ist jetzt ein Laden. Andrea Schuler-Schakurski stellt ihre Pralinen selber her und verkauft sie. Foto: Steinmetz

Andrea Schuler-Schakurski stellt Partnerschaftspralinen her. Stadt gibt dazu den Anstoß und ist auch Abnehmerin.

Sulz-Mühlheim - Es sind ausgesprochen süße Geschenke, die die Stadt Sulz seit Kurzem bei besonderen Anlässen verteilt – nämlich Pralinen. Keine gewöhnlichen: Es sind Partnerschaftspralinen, die Andrea Schuler-Schakurski in Mühlheim herstellt.

Die Pralinimo-Inhaberin hat im Juni ihren Laden mit einem Tag der offenen Tür eröffnet. Zu Besuch waren auch Bürgermeister Gerd Hieber und Wirtschaftsförderer Hartmut Walter. Da ist spontan die Idee entstanden, Pralinen mit Pinot aus der französischen Partnerstadt Montendre und Gebirgsbitter aus der sächsischen Partnerstadt Altenberg im Erzgebirge zu kreieren.

Eine reizvolle Aufgabe: Andrea Schuler-Schakurski machte sich ans Werk und setzte dabei gleich hohe Ansprüche. "Nur den Pinot in die Schokolade reinzukippen, fand ich zu wenig", erklärt sie. Die Praline sollte sich von anderen Kreationen abheben.

Der Pinot ist allerdings mild und süß. Das bedeutet, dass er sich gegen die ebenfalls süße Schokolade nur schwer durchsetzt. Die Lösung des Problems war, dass Andrea Schuler-Schakurski auf Sahne verzichtete und den Pinot etwas reichlicher verwendete. Variationen mit dem roten und weißen Erzeugnis aus der französischen Partnerstadt stellte sie in ihrer hauseigenen Pralinenküche dann mit weißer Schokolade, Vollmilch- und Zartbitter-Schokolade her. Andrea Schuler-Schakurski probierte die Pralinen mit ihrem cremigen Inhalt zuerst mit ihrem Mann, dann brachte sie die Pinot-Pralinen ins Rathaus. Das Ergebnis übertraf die Erwartungen.

"Die Testversion mundete hervorragend", bestätigt Bürgermeister Hieber. Das gilt auch für den Altenberger Gebirgsbitter, der sich bestens als Geschmacksträger für Pralinen eignet.

Die Partnerschaftspralinen werden teils in Zucker gewälzt, teils verziert – die Pinot-Praline mit Weintraube, die Gebigsbitter-Praline mit einer Blüte. Jeweils zwölf unterschiedliche Exemplare kommen in eine Schachtel mit einer Sulzer Postkarten oben drauf. Ein ideales Geschenk, übrigens nicht nur für die Stadt, die inzwischen eine größere Menge abgenommen hat und sicher noch weitere Bestellungen aufgibt.

Einige Schachteln sind schon nach Montendre gekommen. Eine Sulzer Delegation, die im Juli die europäische Woche besuchte, hatte sie mitgenommen. Spätestens beim Theaterfestival Anfang Oktober möchte Bürgermeister Hieber auch die Altenberger Freunde mit Partnerschaftspralinen überraschen. Die Pralinen-Kreation aus Sulz mit Produkten aus Montendre und Altenberg könnten die partnerschaftliche Verbindung weiter stärken, ist er überzeugt.

Andrea Schuler-Schakurski war in den vergangenen Jahren auf Wochenmärkten viel unterwegs. Künftig will sie mit ihrem Pralinen-Schokomobil nur noch die Sondermärkte an Wochenenden besuchen. Mit dem Gedanken, einen Laden zu eröffnen, spielte sie schon länger. Allerdings liebäugelte sie mehr mit Balingen, wo sie sich eine größere Kundschaft versprach. Andererseits wäre das mit einem finanziellen Risiko verbunden gewesen, das sie letztendlich doch scheute. Warum aber nicht einen kleinen Laden im eigenen Haus einrichten? Das hat sie dann auch getan und bislang nicht bereut. Der ehemalige Stall im Erdgeschoss des Hauses eignete sich gut dafür. Wenn die Laden-Inhaberin im Nebenraum produziert, ist sie gleich zur Stelle, falls Kunden da sind.

Von den Marktbesuchen her ist Pralinimo in der Region bekannt geworden. Das Einzugsgebiet der Kundschaft erstreckt sich bereits von Horb bis nach Glatten und Dornhan.