Die Männer der ersten Stunde werden vom Vorsitzenden Hubert Breisinger (rechts) geehrt. Unser Bild zeigt von links: Dieter Reich, Fridolin Briegel, Christian Schwarz, Günther Reich, Hermann Josef Speier und Alois Gfrörer. Foto: Danner Foto: Schwarzwälder-Bote

Förderverein der Ruine Wehrstein hält Rückschau / Vorstand im Amt bestätigt / Dank an Alois Gfrörer

Von Marcella Danner Sulz-Fischingen. Rasenmähen, Mauerwerk ausbessern, Hecken schneiden – wer sich im Förderverein Burgruine Wehrstein engagiert, für den gibt es immer was zu tun. Doch die Mitglieder um den Vorsitzenden Hubert Breisinger machen das gerne und sind mit Herzblut bei der Sache. Und so konnte Breisinger in der Hauptversammlung am Donnerstagabend auch eine positive Bilanz ziehen.

18 Arbeitseinsätze leisteten die Geschichtsfreunde im vergangenen Jahr. Die Mitgliederzahl blieb mit 77 stabil. Einen großen Anteil im Vereinsgeschehen hatten 2013 die Heimattage. Hier gab es Extra-Führungen.

Ein Flyer über die Burgen und Schlösser entlang des Neckartals von Sulz bis Rottenburg kam gar so gut an, dass es nun zur Messe CMT in Stuttgart bereits eine Neuauflage gab. Das freut besonders den Sulzer Bürgermeister Gerd Hieber. Zeige es doch die Nachhaltigkeit der Heimattage.

Die Bauabschnitte vier und fünf auf der Ruine sind abgeschlossen, konnte Vorsitzender Breisinger vermelden. Ein besonderer Hingucker waren die Weihnachtsbeleuchtung und der neun Meter hohe Christbaum, den aufzustellen sich als gar nicht so einfach erwiesen hatte.

Einen kleinen Wehmuts- oder vielmehr jede Menge kleine Regentropfen gab es bei der Veranstaltung "Schwäbisch g’schwätzt ond g’spielt". Die fiel nämlich sprichwörtlich ins Wasser. Und mit ihr eine besondere Ehrung, die im vergangenen Sommer stattfinden sollte. Diese holte Hubert Breisinger deshalb nun in der Hauptversammlung nach.

Den Männern der ersten Stunde sprach er ein Dankeschön für ihre Initiative aus. Aus ihrem Freundeskreis heraus hatte sich der Förderverein schließlich erst entwickelt. Vor zehn Jahren taten sich Dieter Reich, Fridolin Briegel, Christian Schwarz, Günther Reich, Pius Brändle und Hermann Josef Speier zusammen, um für den Erhalt der Ruine zu kämpfen. Dabei, so Speier, wollte er zu Beginn eigentlich eine kommunale Lösung, und er sei Bürgermeister Hieber und dem Gemeinderat sicherlich nicht immer ein bequemer Gesprächspartner gewesen.

Mit der Übernahme des Geländes durch die Familie Gfrörer stehe die Ruine aber heute so gut da, wie es wohl selbst bei größtmöglicher staatlicher Unterstützung nicht möglich gewesen wäre. Daher sei er nun froh, "dass es heute so ist, wie es ist".

Zu den Männern der ersten Stunde gesellte sich deshalb auch Ruinenbesitzer Alois Gfrörer. Sie alle bekamen vom Vorsitzenden ein ganz besonderes Geschenk – ein limitiertes Fotobuch über die Wehrstein, das extra für sie erstellt wurde.

Neben den Arbeitseinsätzen und Führungen gab es 2013 noch eine Besonderheit, mit welcher der Förderverein selbst eigentlich gar nichts zu tun hat. Mit einem Helikopter "pflückte" eine von Gfrörer beauftragte Firma 120 Schwarzkiefern aus dem Hang. Ein Spektakel hoch über Fischingen, wie Schriftführer Konrad Schon berichtete. Der Verein profitiere insofern von dieser Aktion, als dass die Ruine weithin sichtbar geworden ist.

Der Hang und die damit verbundenen Kosten, so erklärte Bürgermeister Hieber, waren es, die die Stadt seinerzeit bei einer Übernahme zögern ließ. Auch er ist froh über das Engagement von Alois und Uwe Gfrörer und des Fördervereins.

Und da es von Kassierer Michael Schon einen Bericht mit einem Plus in der Kasse gab, stand einer einstimmigen Entlastung des Vorstands denn auch nichts im Wege.

Bei den Wahlen trat die komplette Mannschaft für zwei Jahre wieder an: Vorsitzender Hubert Breisinger, Stellvertreter Ralf Kreher, Schriftführer Konrad Schon, Kassierer Michael Schon, Beisitzer Christian Schwarz, Bruno Kaupp und Günther Reich, Kassenprüfer Bernd Klingenstein und Steffen Hipp.

Für dieses Jahr plant der Verein folgende Aktionen: Aufstellen des Sandsteinwappens von Gabi Schweizer, eingebaut in eine Stahlkonstruktion; Abdeckung der Bastion sowie Sicherung des Tonnengewölbes; Sicherung am Rundturm abschließen; Pflegemaßnahmen; 21. Juni Platzkonzert des Musikvereins; 29. August, 18 Uhr, "Schwäbisch g’schwätzt ond g’spielt" mit Peter Nagel (bei Regen alternativ am 5. September); 7. September, ab 10 Uhr, geführte Wanderung (von Fischingen über die Ruine bis Mühlheim); weitere Publikationen der Ruine in Flyern, im Internet und in Wanderkarten.