"Unser Laden" verzeichnet fürs vergangene Jahr einen Verlust / Hauser: "Ende der Talfahrt nicht in Sicht"
Von Jens Sikeler
Sulz-Sigmarswangen. "Unser Laden" verzeichnet für das vergangene Jahr einen Verlust von rund 6400 Euro. Und auch dieses Jahr sieht es nicht gut aus. "Ein Ende der Talfahrt ist nicht in Sicht", sagte Vorstand Erwin Hauser bei der Hauptversammlung am Freitagabend im Sportheim.
Die Gründe für den Verlust zählte Hausers Kollege Kurt Gruhler auf. Der Umsatz 2012 sank im Vergleich zum Vorjahr von 295 000 auf 291 800 Euro. Gleichzeitig stiegen die Personalkosten von 33 000 auf 37 200 Euro. "Die Zahl der Arbeitsstunden ist so angewachsen, dass sie auf 400 Euro Basis nicht mehr ausbezahlt werden konnten", erklärte Gruhler. Deshalb beschäftigte "Unser Laden" zeitweise zwei Mitarbeiterinnen mehr, eine davon allerdings nur wenige Monate. Die aktuell fünf Mitarbeiter erhalten seit Herbst 2011 drei Prozent mehr Gehalt. "Ich kann mich in meiner Amtszeit nicht daran erinnern, schon einmal den Lohn erhöht zu haben", so Gruhler.
Der Mitgliedsbeitrag, den die Genossenschaft seit 2011 erhebt, fiel mit 40 Euro um zehn Euro geringer aus als im Vorjahr, was niedrigere Einnahmen in Höhe von rund 3000 Euro bedeutete. Maximal 50 Euro sieht die Satzung als Mitgliedsbeitrag vor. Diesen Betrag schöpfen die Mitglieder für 2013 voll aus. Wie nötig die Genossenschaft dieses Geld hat, machte Hauser deutlich: "Ohne diese Beiträge würden die Lichter definitiv ausgehen."
Die Zahl der Mitglieder sank leicht von 202 auf 196. Zu allem Überfluss hat die Genossenschaft auch noch mit steigenden Energiekosten zu kämpfen. Die Kosten für den Kredit, den die Genossenschaft für den Kauf des Ladenlokals aufgenommen hat, sanken durch eine Umschuldung allerdings leicht.
Der Jahresauftakt macht wenig Hoffnung auf Besserung. "Im Vergleich zum Vorjahr sind die Umsatzerlöse von Januar bis Mai von rund 114 000 Euro auf 111 000 Euro zurückgegangen", gab Hauser bekannt. Daraus resultiert für die ersten fünf Monate bereits ein Verlust von 2200 Euro. Angesichts der trüben Aussichten geht es mittlerweile um die Existenz des Ladens. "Wenn sich die Gesamtsituation nicht nachhaltig ändert und Liquiditätsengpässe eintreten sollten, ist die Schließung des Ladens in absehbarerem Zeitraum nicht zu vermeiden", machte Hauser deutlich.
Die Mitglieder bestätigten die Vorstände Kurt Gruhler und Erwin Hauser genauso in ihren Ämtern wie Aufsichtsrat Joachim Leucht.
An die Mitglieder verteilte Gruhler vor der Versammlung Sticker. Darauf war zu lesen: "Käpsele kaufet im Flecka." Bleibt zu hoffen, dass sich die Sigmarswanger daran halten.