Die Bilder im Sulzer Bürgersaal regen zu intensiven Gesprächen an. Fotos: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimatgeschichte: Ausstellung beeindruckt

Sulzer Ansichten "Anno dazumal und Heute": Diesen Titel trägt eine Ausstellung, die im Bürgersaal des Rathauses am Wochenende eröffnet wurde.

Sulz. In seiner Begrüßung freute sich Hartmut Walter über die rund 40 Bürger im Saal. Vor etwa einem Jahr sei die damalige Ausstellung in diesem Raum unter dem Motto "Neues aus dem Stadtarchiv" auf großes Interesse gestoßen und war Triebfeder für das heutige Produkt. Obwohl sich "Stadtarchiv" recht verstaubt anhöre, sei es mit dem jüngsten Foto von 1954 historisch noch jung und mit den heutigen Gegenüberstellungen auch in der Gegenwart beheimatet. Sein Dank galt besonders Dieter Fink, der die Motive eingefangen hatte, und Herwart Kopp, der in ungezählten Stunden das ganze Bildmaterial gesichtet, sortiert und beschriftet habe.

Kopp beleuchtete die Entstehungshintergründe. Er ließ wissen, dass die plakatgroßen Exponate Walter zu verdanken seien. Schmunzelnd hörte man von besonderen Schwierigkeiten, wenn Fink mit einer kleinen Aufnahme in der Hand um Einlass in einen Garten bat, um zu fotografieren, denn nur aus dieser Perspektive stimmten dann Historie und Gegenwart überein. Nicht nur die Überbauung stellte ein Problem dar, sondern auch der dichte Baumbewuchs an bestimmten Stellen. Bei den Aufnahmen rund um Marktplatz musste man dazu den Herbst mit dem Laubfall abwarten. Alle Reproduktionen von Bildern und Postkarten stammen ausschließlich von Sulzer Fotografen.

Mit Suchaufgaben leitete Kopp die Besucher dann in die Ausstellung. Wie sah es vor 80 oder 90 Jahren aus? Dazu zeigte er Bilder von heute und umgekehrt. Zu sehen sind beispielsweise Bilder zum Stadtbild selbst: Marktplatz, markante Straßen und Gebäude, Waldhornbrücke, der Neckarlauf, die Ruine und vieles mehr.

Zwei Technikbilder aus den Jahren 1899 und 1905 mit arbeitenden Sulzern an Dreschmaschinen und einer Holzsäge in der Torstraße machen besonders auf sich aufmerksam. Zu jedem Bild kam der erinnernde Kommentar der Betrachter. Es sind aber nicht nur Erinnerungen, die wachgerufen werden, oder die Verdeutlichung des Wandels, sondern die Betrachter werden viel Schönem gewahr, an dem man sonst achtlos vorübergeht.

Die Ausstellung im Bürgersaal ist bis zum 11. Januar während der Öffnungszeiten des Rathauses zugänglich. Außerhalb dieser Zeit steht Kopp für angemeldete Gruppen zur Verfügung.