Tipps zum ordentlichen Spracherwerb

Von Ingrid Vögele

Sulz. Zum Thema "Sprache als Tor zum Leben" hat die Leiterin des evangelischen Kindergartens, Beate Roehse, neben zahlreichen Eltern die Referentin Bärbel Fendrich begrüßt. Die Logopädin arbeitet seit mehr als 30 Jahren mit Kindern und Jugendlichen zusammen, in jüngster Zeit verstärkt in der Aus- und Fortbildung von Lehrern im pädagogisch-psychologischen Bereich. Die Sprache ist von zentraler Bedeutung für den Menschen. Gedanken, Gefühle, Bedürfnisse werden ausgedrückt, Beziehungen aufgebaut und erhalten. Als Mittel zum Denken wird auch Wissen weitergegeben. Am Bild eines Baumes verdeutlichte sie den Spracherwerb.

Da sind einmal die Wurzeln, die vom Schreien über die Sinne bis zur Hirnreifung reichen. Sehr deutlich wurde die Vernetzung der Sinne als Voraussetzung für die Sprache dargestellt, ebenso die notwendige Zuwendung mit Blickkontakt, Zeit und Geduld, die das Kind in seinen Sprechversuchen bestärkt. Videoclips, Bilder und Beispiele veranschaulichten immer wieder die theoretischen Ausführungen. Das Sprachvermögen kann durch rhythmische Fingerspiele, mit Handpuppen oder mit Bilderbüchern gefördert werden. Vom Ein-Wort-Satz zum einfachen Satz, richtige Laute zu verwenden waren weitere Punkte. Zu denken gaben die Studien zu den Bildschirmmedien wie Internet, Smartphone, Tablets, Fernsehen und ihre Auswirkungen auf die sprachliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.

Aus dem notwendigen ganzheitlichen Erleben der Sprache bleibe nur eine verarmte "Klangsoße" übrig, die kein genaues Bild, sondern nur Spuren speichere, ungeeignet als Basis für ein komplexeres Denken, machte Fendrich deutlich. "Ermahnen Sie ihr Kind nicht zum ›langsamen‹, ›ordentlichen‹ oder ›schönen‹ Sprechen", war nur ein Tipp zur Sprachförderung, von denen die Eltern in einer schriftlichen Zusammenfassung eine ganze Reihe mit nach Hause bekamen.