Bürgermeister Gerd Hieber überreicht Edeka-Inhaber Gerald Fauser einen Karton mit Masken. Foto: Steinmetz

Bürgermeister Hieber: "Wir haben Vorbildcharakter". Verordnung erhält auch weitere Ausnahmen.

Sulz - "Sulz. Ja!": Bürgermeister Gerd Hieber hat am Mittwochabend das neueste rot-gelbe Maskenmodell vorgestellt. Um Masken ging es auch bei dem Pressegespräch am Edeka-Markt mit Inhaber Gerald Fauser.

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Mit der Allgemeinverfügung einer Mund-Nasen-Bedeckungspflicht habe Sulz große Aufmerksamkeit erregt. Es habe viele kritische, aber noch mehr positive Stimmen dazu gegeben, stellte Hieber fest. Inzwischen ziehen alle Bundesländer mit einer Maskenpflicht nach. "Wir haben Vorbildcharakter", sagte Hieber. Er freut sich, dass auf Straßen und Geschäften sich junge und alte Menschen gleichermaßen an die Verordnung halten.

Siehe auch: Reporterin testet Maskenpflicht in Sulz

Überrascht habe ihn allerdings die Aussage in sozialen Medien, in Sulz sei es zu unsicher. Das Gegenteil sei der Fall: Wenn die Hygienemaßnahmen, das Abstandhalten und die Maskenpflicht eingehalten werden, dann habe man mehr Sicherheit.

Allgemeinverfügung bleibt in Kraft

Inzwischen werden Stoffmasken auch verschiedentlich hergestellt und angeboten. Die Stadt hat bei Kipp Car Comfort Systems 1000 Stück gekauft. Sie sind zum Einkaufspreis im Dorfladen in Glatt, im Hofladen Schneckenburger in Bergfelden sowie bei der Firma Stiehle und bei Biomammut ab heutigen Donnerstag erhältlich. Vor Ort überreichte Hieber Gerald Fauser eine Kiste mit diesem Masken für den Markt.

Wenn Baden-Württemberg am Montag die Maskenpflicht in Geschäften und im öffentlichen Pesonennahverkehr einführt, dann bleibt die Sulzer Allgemeinverfügung dennoch weiter in Kraft. Sie gehe in einigen Punkten, die der Stadt wichtig seien, darüber hinaus. So sollen auch am Arbeitsplatz Masken getragen werden, sofern Abstandhalten zum Kollegen nicht möglich ist. Das gelte auch bei Fahrgemeinschaften im Auto. Ausgenommen sind Familienmitglieder.

Die Verordnung enthält noch weitere Ausnahmen, etwa wenn man sich unter freiem Himmel bewegt und der Mindestabstand gewährleistet ist. Auch könne es vorkommen, dass manche gesundheitliche Probleme mit Masken haben. Wenn sie ein ärztliches Attest vorlegen, sind sie ebenfalls von der Pflicht entbunden. Dies ist neu in die Verfügung aufgenommen worden.

Keine Ausnahme gibt es für Schüler und Lehrer in weitergehenden Schulen beim Unterrichtsstart Anfang Mai. In manchen Klassenräumen könne der erforderliche Abstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden.

Bei Edeka wird am Eingang auf das Maskentragen hingewiesen. Auch wird kontrolliert, dass nicht zu viele Kunden gleichzeitig im Markt sind, und Schlangenbildung an der Kasse wird vermieden. Wer keine Maske mitbringt, bekommt eine am Eingang. Eine Spende von einem Euro pro Exemplar geht an Pestalozzi-Einrichtungen. "Masken machen die Stadt sicher", ist Fauser überzeugt.