Die Stimmung beim Abstauben und Promiraten ist ausgelassen. Foto: Heidepriem Foto: Schwarzwälder-Bote

Abstauben, tolle Sprüche, Beschreibungen bekannter Bürger und ausgelassene Stimmung bei der Sulzer Narrenzunft

Von Wolfgang Heidepriem

Sulz. Fast, aber nur fast war Zunftmeisterin Uschi Leinert beim traditionellen Abstauben der Narrenzunft Sulz im "Belavita" sprachlos: So schnell wie diesmal waren die Anwesenden beim Promi-Raten noch nie erfolgreich. Und die Narren marschierten zum Sulzer Narrenmarsch ein, es wurde abgestaubt. Die Stimmung war hervorragend, als Zunftmeisterin Uschi Leinert den Abend eröffnete. Das Jahr 2012 ist wegen ihres 75-jähriges Bestehens ein besonderes Jahr für die Sulzer Narrenzunft. Leinert gab bekannt, was es diesmal alles zusätzlich gibt – den großen Fackelumzug am Fasnetsfreitag erwähnte sie, den Jubiläumsumzug am Fasnetssonntag und die Hausbesuche, die es am Fasnetsdienstag erstmals geben wird.

Schriftführerin Gitta Bienert ergänzte die Termine, die auswärts wahrgenommen werden. Alleinunterhalter Marcel Kipp sorgte zunächst für Stimmung, und als dann der Narrenmarsch ertönte, stieg der Blutdruck bei den Anwesenden.

Dass Optimist Herwart Kopp "uff em Buckel wohnt" und "geregelte Arbeit" scheut, erfuhren die Narren erst nach dem schnellen Erraten. Genauso, dass er "gerne im Altpapier stöbert" und "zum erlauchten Kreis der Würdenträger" gehört.

Dieter Hölle war in den Pessimisten geschlüpft, und er war fast genauso schnell erraten: Mit "runde Dinger sind ihm net fremd" oder "hängt gerne Wasser an den Haken", wurde er beschrieben. Keine Chance hatte auch Heinz Eppinger als "waschechter Stadtlappa". Die Beschreibungen "er geht gern auf Schusters Rappen" oder "er müsste eigentlich Schwimmhäute zwischen den Händen haben" verrieten ihn schnell.

Da alle Sulzer, die unter dem Häs stecken, stadtbekannt sind, war auch "Ebe" Frick als Salzsieder gleich erraten: "Der isch net dahoim, der ist auf der Baustelle" passte zu ihm. Genauso wie: "Er hat’s scho mit de Tradition".

Nicht ganz so einfach war es, den Breagler zu ermitteln. Anne Rebholz, die darunter steckte, hatte sich ein Bäuchlein verpasst, um besonders gut in das Häs der älteren Herren zu passen. Mit "Der Breagler hat Gosch am rechten Fleck" und "eigentlich isch der Breagler von der Sonne verwöhnt" wurde Rebholz erraten. Am längsten brauchten die Sulzer Narren um "Lugge" Stiehle zu erraten. Unter der Hexenmaske rutschte er durch den Saal und hörte nach dem Abstauben die Beschreibungen: "Die Hex’ kennt sich in Besen aus – moin aber net sei Frau", "isch HGV-geschädigt" und "in seinem Gebäude wiehert noch der Amtsschimmel".

Die Zunftmeisterin brauchte eine Weile, um alles zu verarbeiten, während die Hexen "Die Uschi geht zur Muppetshow" sangen und weiter "aber nur als Kermit". Damit war die Sulzer Fasnet eröffnet. Noch lang wurde gefeiert. Marcel Kipp spielte einen Fasnetshit nach dem anderen.