Die Helfer mit einem Teil des gesammelten Unrats. Auf dem Bild von rechts: Vorsitzender Gernot Gruhner, Gewässerwart Bruno Göhring und zweiter Vorsitzender Eddy Wehle Foto: Huber Foto: Schwarzwälder Bote

Putzete: Tag des Gewässers bei Fischern

Sulz-Glatt. "Plastikmüll war unsere Beute, das größte Fundstück war eine Reisetasche." Mit diesen Worten fasste Gernot Gruhner, der Vorsitzende des Fischereivereins Glatttal, die am "Tag des Gewässers" durchgeführte Gewässerputzete zusammen. Zu der Aktion hat der Landesfischereiverband Baden-Württemberg aufgerufen. "Ziel ist die Sauberhaltung der Gewässer und Uferbereiche im Land als wertvollen Beitrag zum Erhalt der intakten Natur und Umwelt", heißt es in der Pressemitteilung des Verbands. 20 Vereinsmitglieder und zwölf Jugendliche machten sich am Samstag auf den Weg, um die Ufer des Fischwassers vom Müll zu befreien. Am Ende des Tages war ein Pkw-Anhänger mit Abfall gefüllt. "Im Gegensatz zu früheren Jahren werden große Fundstücke wie Autoreifen oder Plastikkanister seltener, immer mehr finden wir kleinere Plastikteile. Auch vermehrt treffen wir auf Reinigungstücher, die, um die Reißfähigkeit zu erhöhen, mit Mikrofasern versetzt sind. Auch andere Hygieneartikel, die sich nicht zersetzen, bleiben am Ufergehölz hängen", sagte Gernot Gruhner.

Nach der Gewässerputzete versammelten sich die Helfer auf ihrem Vereinsgelände am Radweg gegenüber von Neckarhausen. An diesem idyllischen Platz am Waldrand haben die Fischer einen circa 150 Quadratmeter großen Naturteich angelegt. Aber nicht nur an die Tiere im Wasser haben die Fischer gedacht, für Eidechsen und Ringelnattern haben sie einen Natursteinhaufen aufgeschüttet. "An den Uferbereichen ist der Laich schon zu sehen. Jetzt erwacht die Natur. Bald werden die ersten Seerosen zu sehen sein. Um das Biotop siedeln sich übers Jahr Ringelnattern, Eidechsen, Libellen und Frösche an. Auch einen Eisvogel konnten wir letztes Jahr beobachten", berichtet Gewässerwart Bruno Göhring. Auf die Biberansiedlung angesprochen, sagt er: "Dem Biber fehlt an unserem Fischwasser die Nahrungsgrundlage, da hinter dem Ufer meist nur Wiesen bewirtschaftet werden. In Bereichen mit vor allem Maisfeldern entlang von Gewässern ist die Situation anders. Dort reicht das Nahrungsangebot für mehrere Biberfamilien."

Fast kam Wildwestromantik auf, als beim Sonnenuntergang das Lagerfeuer knisterte. Nach getaner Arbeit kam bei den Fischern auch der kameradschaftliche Aspekt der Aktion nicht zu kurz.