Auf dem Landschaftspflegehof von Frank Lamprecht soll der Naturkindergarten eingerichtet werden. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Projekt: Initiatoren hoffen auf Aufnahme in den Bedarfsplan / Gemeinderat muss darüber entscheiden

Für die Aufnahme des Naturkindergartens auf dem Hof Lamprecht am Radweg zwischen Sulz und Aistaig läuft eine Internet-Petition. Sie richtet sich an den Sulzer Gemeinderat und den Bürgermeister.

Sulz. Wie mehrfach berichtet, wollen die Hauptinitiatoren Diana Kohler aus Aistaig und Helmut Siegl, Bauernhofpädagoge und Leiter des Schiltacher Bauernhofkindergartens, auf dem Anwesen von Frank Lamprecht die "Kita Natura Neckartal" einrichten.

Der Kommunalverband Jugend und Soziales habe mittlerweile die Betriebserlaubnis in Aussicht gestellt, teilt Diana Kohler mit. Es müssten allerdings noch einige Vorgaben abgearbeitet werden. Beispielsweise müssten ein Zaun errichtet werden, sanitäre Anlagen vorhanden und die Trinkwasserqualität gewährleistet sein. Das könne jedoch erst erledigt werden, wenn die Kita in den Kindergartenbedarfsplan der Stadt Sulz aufgenommen sei. Die Gemeinderatssitzung mit diesem Tagesordnungspunkt sei ursprünglich für Ende April/Anfang Mai geplant gewesen. Jetzt finde sie am 18. Juni statt.

"Wir haben auch die Eltern motiviert, auf die Stadt zuzugehen", berichtet Diana Kohler. Diese seien gebeten worden, an die Verwaltung zu schreiben und damit aufzuzeigen, warum sie gerade diesen und keinen anderen Kindergarten wollten.

Die Eltern stünden hinter dem Projekt auf dem Landschaftspflegehof. Es gehe dabei um eine Bereicherung für die Stadt: "Wir wollen keine Konkurrenz zu anderen Einrichtungen sein." Mit anderen Kindergärten und Schulen der Umgebung wolle man zusammenarbeiten. Auch Menschen mit Einschränkungen könnten mit einbezogen werden.

Die Landtagsabgeordneten der Grünen, Brigitte Lösch und Martina Braun, die den Hof Lamprecht Ende März besuchten und sich das pädagogische Konzept vorstellen ließen, zeigten sich begeistert von dem Vorhaben. Sie versprachen auch ihre Unterstützung.

"Von der Stadt haben wir nichts mehr gehört", bedauert die Initiatorin. Sie weiß: Ohne die Aufnahme in den Bedarfsplan werde es schwierig für die Eröffnung des Naturkindergartens nach den Sommerferien. "Wir sind deutlich günstiger als ein Regelkindergarten", versichert sie. Der jährliche Abmangel, den die Stadt übernehmen müsse, liege bei 110 000 Euro. Die Beiträge der Eltern orientierten sich an den Gebühren der anderen Kindergärten in Sulz.

Bedenken habe es wegen des Transports der Kinder zum Hof gegeben. Doch dafür ist eine Lösung gefunden worden: Treffpunkt wäre an der Aistaiger Turnhalle. Von dort würden die Kinder von Frank Lamprecht mit einem Kleinbus abgeholt.

Die maximal 20 möglichen Plätze sind schon längst belegt. Anfragen hat Diana Kohler bereits bis zum Jahr 2021. Personal wäre ebenfalls vorhanden. Die Leitung würde Helmut Siegl übernehmen.

Johanna Haiss aus Fischingen hat die Petition im Internet gestartet. 295 Unterstützende sind es derzeit, davon 35 aus Sulz. Um das Quorum zu erreichen, müssten es 340 aus Sulz sein. Wie auch immer das Ergebnis ausfällt: Die Online-Unterschriften sollen der Stadt übergeben werden. Die Petition läuft noch bis 13. Juni.

In einem zweiten Versuch werden nochmals die Sulzer Stadträte auf den Hof Lamprecht zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. In der Hoffnung, dass das Interesse diesmal größer ist. Zum ersten Termin kamen lediglich zwei Stadträte – Heidi Kuhring aus Sulz und ein Gremiumsmitglied aus Oberndorf.

Falls das Projekt am Gemeinderat scheitert, wäre das zwar eine herbe Enttäuschung für die Initiatoren. Aufgeben will Diana Kohler aber nicht: "Dafür haben wir zu viel Arbeit reingesteckt."

Weitere Informationen: https://www.openpetition.de/petition/online/fuer-die-aufnahme-der-kita-natura-neckartal-in-den-bedarfsplan-der-stadt-sulz-a-n