Otto Gönner Foto: Verein Foto: Schwarzwälder Bote

Imker: Züchter blicken zurück / Bislang ist kein Nachfolger in Sicht / Bienen waren 2018 besonders fleißig

Sulz (ah). Otto Gönner, der Vorsitzende des Bezirksbienenzuchtverein Sulz, stellte in der Hauptversammlung in der Sulzer Fischerhütte klar, dass er nur noch ein Jahr an der Spitze stehen möchte. Gönner sitzt den Imkern seit nunmehr 24 Jahren vor. Davor war er zwölf Jahre Schriftführer. Er appellierte an die Anwesenden, sich Gedanken zu machen, wer in seine Fußstapfen treten will.

Der Vorsitzende blickte auf ein besonderes Jahr zurück. Im April war es außergewöhnlich sonnig und warm, die Bienenvölker entwickelten sich gut. Ganze drei Regentage habe es in dem sonst oft verregneten Monat gegeben, merkt er an. Auch der Mai sei – bis auf ein paar wenige Gewitter – recht ordentlich gewesen. Die Rapsblüte begann im Mühlbachtal bereits am 20. April und dauerte gerade einmal bis zum 10. Mai. In voller Blüte standen auch die Obstbäume, die Bienen kamen mit der Bestäubung kaum nach. "Ich wurde immer wieder gefragt, wo die Bienen sind", so Gönner. "Da ich kein Wanderimker bin, war für mich die Honigernte Ende Juni bereits vorbei."

Auf der Dornhaner Platte, Richtung Hochmössingen und Fluorn muss, nach Aussage der anderen Imker, noch lange gehonigt worden sein. Mancher Imker konnte oder wollte dadurch keine Varroabehandlung durchführen, was bei der Auswinterung schmerzlich zu spüren gewesen sei. Der Varroabefall sei teilweise hoch, und der Zusammenbruch mancher Völker sei schon nach der Einfütterung feststellbar gewesen.

Nach dem trockenen und warmen Sommer hätten sich die Imker im Herbst über eine "tolle Befruchtungsleistung" ihre Bienen gefreut. Es gab eine sehr große Apfel- und Birnenernte.

Noch intensiver ging Schriftführer Friedbert Fischer auf den Jahresablauf ein. Er berichtete über sämtliche Monatsversammlungen, die immer gut besucht waren, und auch über die geselligen Höhepunkte wie dem "Tag der Imkerei". Gönner gab zudem die feststehenden Termine für 2019 bekannt. Er betonte, dass Imker, die Bienenvölker verkaufen möchten, für diese unbedingt ein Gesundheitszeugnis benötigen.

Kassiererin Ursula Rebholz berichtete von einem Plus in der Kasse. Die Kasse war von Roland Domonell geprüft worden, der nichts zu beanstanden hatte. Aktuell hat der Bienenzuchtverein Sulz 73 Mitglieder mit 545 Völkern. Nach einer kurzen Pause hielt Lothar Ellinger aus Bergfelden mit dem Thema "Blühende Landschaft – Lebensgrundlage für Pflanze, Tier und Mensch" einen Vortrag, der bei den Imkern besonders gut ankam.