Bei der Arbeit (von links): der stellvertretende Vorsitzende Ralf Kopp, Gerätewart Gerd Wiedemaier, Bernd Kopp und Daniel Guttmann Foto: Huber Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Das Getriebe des 68 Jahre alten Tanklöschfahrzeugs lässt sich nicht mehr schalten

Einer großen Herausforderung stellten sich die Mitglieder des Vereins zur Erhaltung alter Feuerwehrfahrzeuge und Geräte Sulz. Nachdem im vergangenen Jahr das damals 67 Jahre alte Tanklöschfahrzeug (TLF 15) Probleme beim Wechseln der Gänge gemacht hatte, war der Oldtimer nicht mehr fahrbereit.

Sulz. Die Einspritzpumpe des Motors verbrauchte auch immer mehr Öl. Deswegen beschloss der Verein eine General-Überholung. Neben den gravierenden Problemen kamen auch "Schönheits-Reparaturen" wie die Erneuerung und Ausbessern der Innenausstattung auf die Arbeitsliste. Aber auch der rechte vordere Kotflügel zeigt Rostansätze, und die Lackierung platzt an einigen Stellen ab.

Das im Jahr 1950 von der Karlsruher Firma Metz gebaute Fahrzeug basiert auf einem Fahrgestell von Daimler-Benz, dem L 3500. Aus der Bezeichnung geht die Nutzlast von 3500 Kilogramm hervor. Angetrieben wird das Fahrzeug von einem 90 PS starken Diesel-Motor mit 4560 ccm Hubraum. Die Mannschaftskabine ist für sieben Mann Besatzung ausgelegt. Das Fahrzeug war früher sehr beliebt und ein Verkaufsschlager. Das Besondere am Sulzer Fahrzeug ist der offene Pumpenstand am Heck. Bei den meisten anderen Fahrzeugen dieser Art ist die Heckpumpe in den Fahrzeugaufbau eingebaut.

Das Fahrzeug war seit der Beschaffung bis 1976 bei der Abteilung Stadt im Einsatzdienst, danach bis 1989 bei der Abteilung Bergfelden. Nach 39 Jahren kam das TLF 15 nicht mehr zum Einsatz.

In zahlreichen Arbeitsstunden wurde die Karosserie auf Vordermann gebracht und das Fahrzeug neu lackiert.

Nicht nur bei Oldtimertreffen ist das Fahrzeug ein Highlight, auch bei Feuerwehrumzügen wird es gerne mitgeführt. Gerne wird es auch von Feuerwehrkameraden zu Hochzeiten gebucht. Für dieses Jahr stehen auch schon zwei Hochzeitstermine fest, bei denen das Fahrzeug das Brautpaar beförderet. Deshalb drängt nun die Zeit, das Fahrzeug wieder fit zu machen.

Dass die Reparatur des Getriebes in Eigenleistung keine einfache Aufgabe ist, war den Verantwortlichen klar. Trotzdem haben sie sich dafür entschieden, das Getriebe und den Kotflügel selbst instand zu setzen. Da für die Überholung und Einstellung der Einspritzpumpe zu viele Spezialgeräte notwendig sind, haben sie sich entschlossen die Einspritzpumpe instand setzen zu lassen.

Doch gibt es noch Ersatzteile und Werkstattliteratur? "Wir waren erstaunt, dass es für ein 68 Jahre altes Fahrzeug vom Hersteller noch Ersatzteile gibt. Auch wurden wir sehr gut mit Beschreibungen und Zeichnungen versorgt", sagt Ralf Kopp, der stellvertretende Vorsitzende des Vereins. Zusammen mit Gerätewart Gerd Wiedemaier koordiniert er die Aktivitäten. Unterstützt werden die beiden von weiteren technisch versierten Vereinsmitgliedern, die einen großen Teil ihrer Freizeit für die Restaurierung dieses Fahrzeuges opfern. "Wir sind zuversichtlich, dass wir bis Mitte Juni fertig werden, denn da gibt’s den ersten Einsatz" sagt Ralf Kopp.